dokFilm Zum 100. Geb. v. Jack Lemmon am 8.2.2025:

Jack Lemmon - Nobody´s Perfect

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Jack Lemmon gehörte über fünf Jahrzehnte hinweg zu den eher stilleren Stars, doch nicht minder großen Figuren des Kinos.

Er war der sympathische Durchschnittstyp, der in außergewöhnliche Situationen geriet: der US-amerikanische Schauspieler Jack Lemmon, genannt „the everyman“ oder „the boy next door“. Nach Jahren auf der Bühne und im Live-Fernsehen beginnt seine Hollywoodkarriere 1954 in George Cukors Komödie „Die unglaubliche Geschichte der Gladys Glover“. 1958 spielt er die Hauptrolle in dem Western „Cowboy“, wodurch er beweist, dass er nicht nur Komödie kann. Seine gesamte Karriere hindurch wechselt er mit erstaunlicher Leichtigkeit zwischen Genres und Sprachregistern, zwischen Kino, Theater und Fernsehen.

Jack Lemmon - Nobody´s Perfect
ORF/Wichita Films/Arte France/Goldwyn Entertainment Company
Tony Curtis und Jack Lemmon in „Manche mögen's heiß“ 1959 von Regisseur Billy Wilder

Eine seiner unvergesslichen Rollen spielte er in Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“ (1959) an der Seite von Tony Curtis und Marilyn Monroe: Ein Musiker schmuggelt sich als Frau namens Daphne in eine Damenkapelle – angesichts der allmächtigen Zensur durch den Hays-Code in Hollywood eine gewagte Rolle, doch die Behörde konnte dem Film nichts anhaben, weil alles Sexuelle subtil im Subtext verborgen blieb, nie sichtbar, aber immer spürbar.

Jack Lemmon - Nobody´s Perfect
ORF/Wichita Films/Arte France/Bison Archives/​Marc Wanamaker
Jack Lemmon und Marilyn Monroe in „Manche mögen's heiß“ 1959 von Regisseur Billy Wilder

Als Komiker gelangte Lemmon zu Weltruhm, vor allem, wenn er mit Walter Matthau zusammenspielte. „Ein seltsames Paar“ von Gene Saks aus dem Jahr 1968 führte 25 Jahre später zu „Ein verrücktes Paar“, in dem sich die beiden alt gewordenen Mimen zum Entzücken des Publikums noch einmal auf die Nerven gingen. Auf einige seiner dramatischen Rollen war Lemmon besonders stolz.

Jack Lemmon - Nobody´s Perfect
ORF/Wichita Films/Arte France/Polygram/Universal
Sissy Spacek und Jack Lemmon 1982 in „Vermisst“ von Regisseur Constantin Costa-Gavras

Dazu gehören die des verzweifelten Vaters in „Vermisst“ (1982), der in Chile Zeuge der Massenmorde und Folterungen unter dem Militärregime wird, und die Rolle in „Glengarry Glen Ross“, die ihm 1992 in Venedig einen Goldenen Löwen einbrachte. Lemmon, der Herzensprojekte auch selbst produzierte, erhielt zwei Oscars – unter anderem 1974 für den besten Hauptdarsteller in „Save the Tiger“. „Ich drehe, bis ich sterbe“, beschwor er oft, als sei dies ein Bannspruch gegen den Lauf der Zeit.

Der ORF zeigt die Doku von Clara und Julia Kuperberg anlässlich des 100. Geburtstages von Jack Lemmon.

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