TCM: Was kann die chinesische Medizin?
Seit drei Jahrtausenden wird im Fernen Osten das Konzept einer ganzheitlichen, individuellen Therapie gelebt. Im alten China wurde ein Arzt von seinem Patienten nur so lange bezahlt, so lange der Patient gesund war. Sobald ein Patient krank wurde, bekam der Arzt kein Geld mehr. Damit rückt die Ernährung, der Lebenswandel und der Mensch mit seinen Bedürfnissen in den Fokus und nicht nur die Krankheitssymptome allein. In der Traditionellen Chinesischen Medizin beruht jede Krankheit auf schwacher, gestörter oder fehlgeleiteter Energie, die laut TCM mit der richtigen Ernährung wieder in Gleichklang gebracht werden kann. Die Diagnose erfolgt über Zungenuntersuchung und Körperausscheidung, die verschiedene Energieflüsse und Krankheiten anzeigt. Die TCM baut auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers und des Geistes.
In der Behandlung vertrauen Arzt und Patient auf Akupunktur, Akupressur, Energiemassagen, Kräutertherapien und Ernährungsberatung. Die Anwendungsbereiche dieser Medizin sind ganz unterschiedlich und müssen sich nicht mit den Grundsätzen der westlichen Schulmedizin widersprechen. Doch wo sind die Grenzen dieser uralten Heilkunst, hängt unsere Gesundheit von Ying und Yang und dem Energiefluss ab? Die Traditionelle Chinesische Medizin sagt ja und spaltet die Schulmedizin.
Bei welchen Erkrankungen ist die Traditionelle Chinesische Medizin besonders wirksam und welche Kosten bringt eine Behandlung mit sich? Die Fragen rund um das Thema Traditionelle Chinesische Medizin besprechen wir mit unserer Expertin Sandra Lemp im Studio.
Die „Guten Morgen Österreich“-Expertin
- Dr. Sandra Lemp, TCM-Expertin
Dr. Sandra Lemp
TCM widme sich dem Energiefluss im Körper und beschäftige sich mit der Blutzusammensetzung. Zu Beginn starte man die Behandlung mit einer intensiven Anamnese, bei der alle Befunde und Beschwerden erhoben werden und der Patient intensiv befragt werde. Darauf folge eine Puls- und Zungendiagnostik, von der man auf den Zustand des Körpers und der verschiedenen Organe schließen könne. Alle funktionellen Beschwerdebilder könne man mit Traditioneller Chinesischer Therapie behandeln. Funktionell bedeute, dass der Körper noch in der Lage sei sich selbst zu regulieren. Man könne die chinesische Medizin wie einen Hausarzt nutzen, jedoch bei Unfällen, Knochenbrüchen oder Tumoren müsse man sich an die Schulmedizin wenden. Die chinesische Therapie lasse den Körper wieder in die richtige Richtung arbeiten. Die Krankenkasse übernehme nur Teilkosten der Behandlung. TCM beziehe in die Behandlung auch die Ernährung mit ein. Als Frühstück empfehle sich eine warme Speise, je nach Jahreszeit solle man auch anpassen was man esse. Als Therapieform werde oft die Akupunktur eingesetzt, oftmals auch in Kombination mit einer Kräutertherapie. Akupunktur wirke auch über die Durchblutungsförderung, genauso wie auf die Blutzusammensetzung, das Immun- und Lymphsystem Einfluss genommen werde.