
G'sunder Sommer in Österreich
Die Kraft der Bewegung
Bewegung ist Leben. Was klingt wie der Werbespruch eines Fitnesscenters, wurde in den vergangenen Jahren mehrmals wissenschaftlich bestätigt. Österreich bietet eine unglaubliche Vielfalt und zahlreiche Möglichkeiten für Bewegung in der Natur. Inzwischen wird Bewegung von der Medizin nicht nur als Rehabilitation nach Operationen oder Unfällen empfohlen, sondern auch als Therapie etwa bei Krebserkrankungen. In „G’sunder Sommer in Österreich – Die Kraft der Bewegung“ (Gestaltung: Christian Kugler) trifft Dr. Christine Reiler außergewöhnlichen Menschen, die ihre berührenden Geschichten erzählen. Fachleute, Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten erklären, wie sich Bewegung auf die einzelnen Therapien auswirkt und die Patientinnen und Patienten so lange wie möglich gesund hält.
Die gesellige Selbsthilfegruppe, die sich daher scherzhalber die „T(h)umorvollen“ nennt, absolviert Bewegung in der Natur als Teil ihrer Therapie. Das „H“ im Namen steht für den Humor, den die allesamt krebskranken Mitglieder der T(h)umorvollen zu einem ihrer Therapieprinzipien gemacht haben. Die beiden Gründerinnen sind junge Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und ihn – auch dank konsequenter Bewegungseinheiten in den malerischen Tiroler Bergen – besiegt haben. Wissenschaftlich und ärztlich begleitet wird die Gruppe von einem Mediziner, der sich seit Jahrzehnten mit der heilsamen Wirkung von Bewegung und Sport bei Krebserkrankungen beschäftigt.
Auch Menschen, die vom Schicksal durch einen Unfall schwer getroffen wurden, wissen die Kraft von Natur und Bewegung zu schätzen. Andrea Fürstaller ist ein beeindruckendes Beispiel dafür. Mit 27 Jahren verliert die sie bei einem Unfall auf dem Bergbauernhof ihrer Eltern in Taxenbach ihr linkes Bein. Für die Pinzgauerin bricht eine Welt zusammen. Heute, sechs Jahre später, genießt sie ihr neues Leben voll und ganz – vor allem auch die Bewegung, die ihr ihre Prothese in erstaunlichem Ausmaß ermöglicht. Gemeinsam mit zwei anderen Betroffenen hat Andrea Fürstaller einen Verein gegründet, der Menschen mit Amputationen Hilfe, Halt und neue Freude an der Bewegung geben möchte.
Bewegung hilft der Psyche ebenso wie dem gesamten Körper. So ist es sogar möglich, Medikamente nach einiger Zeit wieder abzusetzen, wie etwa bei dem Niederösterreicher Karl Walzl. Nach einem Herzinfarkt hat er es mit Bewegung geschafft, dass heute nicht einmal mehr Narben im Herzmuskel erkennbar sind. Auf die täglichen Tabletten kann er schon seit langer Zeit verzichten. Das war für ihn auch Motivation für die Gründung eines Fitnesscenters mit angeschlossenem Ärztezentrum, in dem heute vor allem Betroffene ihren Körper von krank auf gesund trainieren können. Auch Herwig Fohrafellner nahm einen Herzinfarkt zum Anlass, sein Leben völlig zu verändern. Der Pensionist wurde zum Bodybuilder und gewann sogar die österreichischen Meisterschaften.
Im Innsbrucker Alpenzoo trifft Christine Reiler Skisprung-Legende Toni Innauer, der ihr die sogenannten „12 Tiroler“ zeigt. Diese einfachen Bewegungsübungen zeigen zwölf Tiere aus dem alpinen Lebensraum. Mit diesen täglichen Bewegungsabläufen sollen die Fähigkeiten von Körper und Geist neu entdeckt werden.
Bewegung gibt es tatsächlich in einer Vielfalt, die für jeden etwas bereithält und kaum Ausreden zulässt. Dr. Christine Reiler beweist das, in dem sie beim 3D-Bogenschießen in unmittelbarer Nähe der Großstadt Wien eine Alternative für all jene Menschen ausprobiert, denen Spaziergänge oder Nordic Walking in der Natur nicht fordernd genug sind. Apropos Nähe zur Großstadt: An der Alten Donau lässt sich die Moderatorin und Ärztin von einem medizinischen Kollegen und Olympiasieger in die gesundheitlichen Vorteile des Rudersports einführen. Mit dabei sind eine 87-Jährige, die durch Rudern ihren Rücken in Schuss hält, und ein 95-jähriger, der immer noch so oft wie möglich über die Wasseroberfläche gleitet.
Moderation
Christine Reiler