
Gaetano Donizetti - Maria Stuarda
Maria Stuarda – Gaetano Donizettis Oper als hochemotionaler Machtthriller. Zwei Frauen stehen sich gegenüber: Maria Stuart, die katholische Königin von Schottland, und Elisabeth I., protestantische Herrscherin von England. Ihre Rivalität ist mehr als politisch – sie ist persönlich, ideologisch, tödlich. Nur eine wird überleben. 1587 endet Marias Leben unter dem Fallbeil. Doch was vorher geschieht, ist ein Operndrama von beispielloser Wucht.

Lisette Oropesa verkörpert die Titelrolle der Maria Stuarda – mit stimmlicher Strahlkraft, innerer Tiefe und beeindruckender Verletzlichkeit. Als ihre Gegenspielerin steht ihr Kate Lindsey als eiskalte, doch innerlich zerrissene Elisabetta gegenüber. Zwei Ausnahmekünstlerinnen treffen in einem musikalischen Duell aufeinander, das in seiner Intensität elektrisiert.

Donizetti lässt die letzten Tage der schottischen Königin in leidenschaftlichen Arien und aufwühlenden Szenen auferstehen. Im Zentrum: zwei Frauenfiguren, zerrissen zwischen Pflicht und Gefühl, Stolz und Sehnsucht, Kontrolle und Kontrollverlust. Sie sind Spielball politischer Mächte – und zugleich selbst deren gnadenlose Treiberinnen.

Maria und Elisabeth verkörpern die „zwei Körper der Macht“: den sterblichen Menschen und das unsterbliche Prinzip der Herrschaft. Ihre Begegnung wird zum rituellen Endspiel – einem Kreis aus Isolation, Projektion und verhängnisvoller Nähe. Was wie ein Tanz beginnt, endet im Drama ihrer unausweichlichen Konfrontation. Regisseur Ulrich Rasche treibt diese Spannung auf die Spitze. Mit seiner formal-strengen, visuell kraftvollen Handschrift macht er die seelischen und körperlichen Zustände der Figuren greifbar. Der historische Stoff wird zur gegenwärtigen Erfahrung – monumental, intensiv, erbarmungslos.

Maria Stuarda ist großes Musiktheater – ein Belcanto-Meisterwerk über Verrat, Ideologie und die letzte Würde im Angesicht des Untergangs. Für die Bildregie der TV-Übertragung zeichnet Michael Beyer verantwortlich, durch den Opernabend führt Teresa Vogl.
Bildregie
Michael Beyer
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