‚Zum Muttertag' dokFilm

Müssen Frauen Mütter sein?

(M)otherhood

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Die Enttabuisierung einer sensiblen Materie.

Der vielbeschworene Mutterinstinkt ist überbewertet – so die kühne Behauptung der beiden Filmemacherinnen Inés Peris Mestre und Laura García Andreu.

Frau mit vier Kindern
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Mutterschaft – für die einen Erfüllung, für die anderen Last

Allerdings stehen Frauen unter erheblichem gesellschaftlichem Druck, ihrer biologischen Rolle nachzukommen und Kinder in die Welt zu setzen. Unterstützt von Betroffenen und Expertinnen, unterziehen die beiden Autorinnen das legendäre „Mutterglück“ einem kritischen Realitätscheck.

Frau füttert Baby mit Flasche
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Mütter gelten als fürsorglicher und weiblicher als kinderlose Frauen

Frauen, so zeigen sie, die in Kindern nicht die höchste Erfüllung sehen, stehen unter Verdacht, infantil, neurotisch und narzisstisch zu sein. Wer würde gleiches von kinderlosen Männern behaupten? 

Sarah Fischer
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Sarah Fischer: Wenn man keine Kinder will, fragt man sich, ob etwas nicht mit einem stimmt.

Und ist es angesichts einer überbevölkerten Welt nicht vielmehr egoistisch, Kinder zu bekommen? Sind kinderlose Frauen zu einem sinnlosen Dasein verdammt?

Sozialpädagogin Irati Fernández
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Sozialpädagogin Irati Fernández: Eigentlich ist es egoistisch, biologische Kinder haben zu wollen

Mitnichten, sagt etwa die spanische Sozialpädagogin Irati Fernández: „Wir haben die Mutterschaft einfach zu einer unglaublich romantischen Erfahrung hochstilisiert, aber manchmal wollen Mütter alles über Bord werfen und manchmal fragen sie sich, ob es die richtige Entscheidung war.“

Luisa mit Baby
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Luisa bekam mit 19 ihrem Partner und ihrer Mutter zuliebe ihr Kind

Darüber zu sprechen ist allerdings tabu. „Es gibt keine sicheren Räume, in denen wir Mutterschaft hinterfragen können, ohne von gewissen Leuten gelyncht zu werden“, erzählt Luisa, eine der Protagonistinnen im Film. Sie war 19 als sie ihr Kind bekam. Ihre Tochter zu lieben und dennoch mit der Mutterschaft zu hadern ist für sie kein Widerspruch. Viele Frauen leiden als Mütter unter dem Verlust ihrer Identität und unter der Tatsache, dass jemand von ihnen abhängig ist. Oft schämen sie sich dieser Gefühle und fragen sich selbst, ob mit ihnen etwas nicht stimmt. 

Élisabeth Badinter
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Philosophin Élisabeth Badinter: Kultur und Gesellschaft konditionieren Frauen

Alles Konditionierung, sagt die Philosophin Elisabeth Badinter: „Die Geschichte der Frauen zeigt, wie sehr wir von Gesellschaft, Kultur und unserer Umgebung geprägt werden.“ In Literatur und Film müssen kinderlose Frauen als herzlose, böse Charaktere herhalten.

Kate Fox
ORF/ZED/Suica Films, à Mèdia
Autorin Kate Fox: "Ich wollte nicht bewusst keine Kinder. Ich hatte einfach nie einen Kinderwunsch."

Mit diesem Klischee räumt die Autorin Kate Fox gründlich auf. In ihrer humorigen One-Woman-Show plaudert sie launig aus ihrem Leben als überzeugte Nicht-Mutter. Sie habe sich, so erzählt sie, nie bewusst gegen ein Kind entschieden, sie habe einfach nur keinen Kinderwunsch empfunden.

Regie 
Inés Peris Mestre
Laura García Andreu

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