Dok 1: Lisa Gadenstätter möchte wissen, welche Spuren sich 80 Jahre nach Kriegsende noch in Österreich finden.
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Lisa Gadenstätter möchte wissen, welche Spuren sich 80 Jahre nach Kriegsende noch in Österreich finden.

Dok 1

Was von den Nazis übrig blieb

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Lisa Gadenstätter erforscht, wie die Spuren des Nazi-Erbes in Sprache und Architektur fortleben und was das für unsere Gegenwart bedeutet.

Am 8. Mai ist es 80 Jahre her, dass der 2. Weltkrieg zu Ende gegangen ist. Na und, werden die einen jetzt sagen. Nicht schon wieder so ein Kriegs- oder Nazi-Thema, die anderen. Kann uns dieses Datum also egal sein?

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Im Bild: Lisa Gadenstätter begleitet Historikerin Barbara Stelzl-Marx auf ihrer Suche nach Spuren der NS-Zeit in Graz.

Dieser Frage geht Lisa Gadenstätter in ihrer neuen Dok 1 nach. Sie stellt sich die Frage, ob und was von dieser Zeit, von den Nazis, heute noch in Österreich zu finden ist. Dabei stößt sie auf Dinge, mit denen sie nicht gerechnet hätte.

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Im Bild: Oberst Herbert Gaugusch erzählt Lisa Gadenstätter, wie das Bundesheer mit den Altlasten des Nationalsozialismus in Allentsteig umgeht.

Wussten Sie zum Beispiel, dass unser Alphabet von den Nazis verändert wurde? Vor der NS-Zeit wurde z.B. „A“ wie Abraham buchstabiert, oder das „S“ wie Samuel. Die Nazis tauschten Samuel gegen Siegfried.

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Im Bild: Lisa Gadenstätter will vom Ex-Neo-Nazi Felix Benneckenstein erfahren, was Jugendliche am Nationalsozialismus fasziniert.

In unserer Sprache finden sich nach wie vor Nazi-Diktionen. Von „Sonderbehandlung“ über „Kulturschaffende“ bis hin zu „Verdunkelung“. Der Kirchenbeitrag gilt als ein weiteres Relikt aus der Zeit des Nationalsozialismus.

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Im Bild: Ob der Hitler-Balkon vor der Hofburg nach 80 Jahren weg soll, will Lisa Gadenstätter vom Leiter des Bundesdenkmalamts Paul Mahringer wissen.

Rechtes Gedankengut erfährt in den sozialen Netzwerken gerade eine massive Renaissance. Nazi-Figuren wie Eva Braun oder Magda Goebbels werden auf TikTok als Vorbilder für Weiblichkeit gefeiert. Aber von wem? Von im besten Fall unwissenden Jugendlichen? Von Rechtsextremen?

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Im Bild: Kuratorin Sandra Mutschlechner zeigt Lisa Gadenstätter, welche NS-Devotionalien, auch noch 80 Jahre nach dem Krieg, auf den Dachböden und in den Kellern Österreichs zu finden sind.

Und auch zahlreiche Gebäude tragen das Erbe der Nazis in sich. In Linz etwa gibt es um die 11.000 Wohnungen aus der NS-Zeit. Das Neue Landhaus in Innsbruck, in dem die Landesregierung sitzt, ist der größte noch bestehende NS-Bau in Tirol. Warum werden Gebäude wie diese nicht umgebaut, abgerissen? Oder ist es sogar gut, dass sie erhalten bleiben und auf die Geschichte verweisen?

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Im Bild: Der Historiker Florian Schwanninger erzählt Lisa Gadenstätter von den Aschefeldern, die sich bei Schloss Hartheim befinden.

Vergangenes bleibt in Stein, in Sprache erhalten. Die große Frage, die sich Lisa Gadenstätter in der Dok 1 stellt: Wie soll man damit im Jetzt und in der Zukunft umgehen?  Und was bedeutet es für uns Alle?