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Österreich - Das Land der Dicken

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Österreicherinnen und Österreicher werden immer dicker - wie können wir es schaffen, wieder dünner zu werden?

Wir Österreicherinnen und Österreicher werden immer dicker, mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung übergewichtig. Besonders dramatisch ist die Gewichtszunahme bei Kindern und Jugendlichen. Die vielen physischen und psychischen Folgen sind nicht nur für einzelne schlimm, sondern kosten der Allgemeinheit die horrende Summe von 10 Milliarden Euro jährlich; das sind 2,5 Prozent von dem, was wir alle in Österreich im Jahr erwirtschaften.

Kauf und iss!

Auf der Suche nach Antworten, warum wir – trotz aller Aufklärungsarbeit – immer dicker werden, stößt das DOKEins-Team um Moderator Hanno Settele auf eine Vielzahl von Gründen, die darauf schließen lassen, dass wir uns ganz generell eine gesundheitsfeindliche Umgebung geschaffen haben. Das behauptet zumindest Professor Tilman Kühn vom Zentrum Public Health der Medizinischen Universität Wien. Auf Schritt und Tritt werden wir von ungesundem Essen regelrecht verfolgt, sei es auf großflächigen Werbetafeln, durch Werbespots im Fernsehen, auf Social-Media-Kanälen oder im dichten Filialnetz der Bäckereien oder Imbissbuden. Immerzu wird suggeriert: kauf und iss! Und das möglichst billig und ungesund! Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller Nestlé selbst mehr als 60 Prozent seiner Produkte als nicht gesund einstuft.

Und während die verzehrten Kalorien der österreichischen Bevölkerung immer mehr werden, wird die körperlichen Arbeit immer weniger. Die meisten von uns verrichten ihre Arbeit im Sitzen und Rolltreppen und Lifte ersparen uns die wenigen verbleibenden Schritte; „Bloß nicht bewegen“, scheint die Devise zu sein.

Doch wie können wir es schaffen, wieder dünner zu werden? Allein auf Aufklärungsarbeit zu setzen, ist für die Weltgesundheitsorganisation keine Lösung. Laut WHO kann uns nur noch „Health in All Policies“ vor Übergewicht retten, etwas frei übersetzt: Gesundheit auf allen Ebenen. Was das bedeuten kann, zeigt ein Blick nach Großbritannien: Vom Übergewicht weiter Teile der Bevölkerung und prekären Krankenversicherungen geplagt, hat man eine Zuckersteuer eingeführt, die stark zuckerhaltige Nahrungsmittel empfindlich verteuert. Und der Londoner Bürgermeister setzte ein Werbeverbot für ungesundes Essen und Trinken in und um den öffentlichen Nahverkehr durch. Nur zwei kostengünstige Maßnahmen einer Reihe von möglichen, denen jüngste Studienergebnisse hohe Wirksamkeit bescheinigen.