Die Dohnal
Zum 85. Geburtstag von Johanna Dohnal erinnert diese Dokumentation an die Ikone der österreichischen Frauenbewegung.
Johanna Dohnal war ab 1990 die erste Frauenministerin der Republik Österreich und gleichzeitig Heldin und Visionärin im Kampf um Frauenrechte. Dass die 2010 verstorbene SPÖ-Politikerin zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geriet, zeigt Regisseurin Sabine Derflinger mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm.
Johanna Dohnal war eine der ersten Feministinnen in einer europäischen Regierung, das war in den 90er Jahren noch revolutionär. In einer von Männern dominierten Politik war die bekennende Lesbe für viele unbequem, sie war Sand im Getriebe. Brigitte Ederer, Ferdinand Lacina und Emmy Werner erinnern sich in Anekdoten an das gemeinsame Wirken, Alice Schwarzer sinniert: „Die haben eine kämpferische Frauenrechtlerin in der Regierung gehabt - das hat schon Spaß gemacht.“ ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat verrät, wie sie oft gemeinsam - in heimlichen Absprachen mit Dohnal - eine Verschlechterung für Frauen in der Regierungspolitik verhindern konnten.
Welcher Mensch sich hinter der engagierten Frauenrechtlerin verbarg, davon erzählt erstmals Dohnals Lebensgefährtin Annemarie Aufreiter. Enkelin Johanna-Helen Dohnal erinnert sich während einer Autofahrt mit Dohnals einstigem Chauffeur an jene Zeit, als die Oma sie in ihrem Dienstwagen mitnahm.
Sabine Derflinger setzt dieser wichtigen Frau der österreichischen Geschichte ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für nachkommende Generationen. Ein mehrfach preisgekrönter Film der in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen hergestellt wurde.
Regie
Sabine Derflinger