Die Tafelrunde

Vom Kurz-Prozess über den Opernball bis zu den Aktionen der Klima-Kleber – der satirische Monatsrückblick mit Gerald Fleischhacker meldet sich wieder aus dem ORF RadioKulturhaus, um die wichtigsten Themen der vergangenen Wochen humorvoll aufzubereiten. Diesmal mit Gery Seidl, Lydia Prenner-Kasper sowie den großartigen „Tafelrunde“-Debüts von Chrissi Buchmasser und Gabriel Castañeda.

Ein Paukenschlag in der österreichischen Innenpolitik war der Prozess um Sebastian Kurz. Gerald Fleischhacker: „Manche werden die Scherze des heutigen Abends nur BEDINGT lustig finden. Aber es war schon GRASSER als erwartet, oder?" Es sei wohl keine gute Woche für den Ex-Kanzler gewesen, mutmaßt Fleischhacker: „Acht Monate bedingt, nicht rechtskräftig. Aber noch viel schlimmer: Haben Sie die Fotos gesehen? Da platzt schon der Gusenbauer durch den Slim-Fit-Anzug."

Gery Seidl widmet sich in seinem Stand-Up unter anderem den Klima-Aktivisten: „Die kleben sich jetzt schon am Schnee fest. Das ist mir auch passiert, damals als Kind – mit der Zunge am Sessellift. Das war allerdings nicht anerkannter Aktionismus, sondern einfach nur deppert: Physik ignoriert." Außerdem befindet der Star-Kabarettist die Pandemie für überstanden: „Aus den Medien, aus dem Sinn. Endlich ist wieder alles wie früher – die gute alte Zeit. Jetzt fehlt nur noch der Kaiser, aber der ist auch ein Germknödel geworden."

Früher sei vieles besser gewesen, aber vor allem die Jagd, befindet auch Debütant Gabriel Castañeda in seiner Rolle als Jäger Sigi Schwindshackl. Neben Wolf, Luchs und Bär bereite ihm vor allem eine Spezies Kopfzerbrechen: der E-Bike-Fahrer. Außerdem schlüpft das Multitalent, der unter anderem Gags für Alex Kristan schreibt, in die Rolle des Pfarrers Gottlieb Drescher. Castañeda, dessen Mutter aus Tirol und dessen Vater aus Mexiko stammt, über sich selbst: „Ich habe das Englischtalent von den Spaniern, die Hautfarbe von den Schnapsbrennern, die Körpergröße von den Mexikanern und den Kleidungsstil von den Schafbauern geerbt."

Publikumsliebling Lydia Prenner-Kasper plaudert diesmal nicht aus dem Nähkästchen, sondern aus dem Ehebett. Wie gewohnt urkomisch berichtet sie von einem Streit mit ihrem Gatten nach einer Feier mit Freunden. „Er bekommt wieder einmal gar nichts mit. Da schreibe ich schon innerlich die Liste für die Scheidungsparty." Andererseits schlägt die Humoristin auch versöhnlichere Töne an: „Ich liebe das ja an ihm – weil er zwar denken kann, aber nicht muss, wenn er nicht will."

Frisch aus dem „kommunistischen Graz" kommend, brilliert Chrissi Buchmasser bei ihrem ersten Auftritt bei der „Tafelrunde". Die Kinderbetreuung ist für Buchmasser, die aktuell mit ihrem zweiten Kind schwanger ist, ein großes Thema: „Menschen, die der Meinung sind, dass Kinder in eine Betreuungseinrichtung zu geben einer Abschiebung gleicht, sehr oft dieselben Menschen sind, die Abschiebungen ansonsten stark befürworten. Aber zum Glück gibt es da ja unseren Bundeskanzler Vollzeithammer, in dem die guten Ideen brutzeln, wie die Pommes in der Fritteuse bei McDonalds." Stichwort: Großeltern-Karenz.

Und was sonst noch alles im Februar passiert ist – vom Opernball über den Villacher Fasching bis zu den Kugelschreibern von Herbert Kickl –, bespricht die „Tafelrunde" wie immer mit viel Humor.