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Salzburg - Der lange Weg ins bessere Leben
Nach monatelangen Kämpfen wird die Stadt Salzburg am 4. Mai 1945 vom damaligen Kampfkommandanten Oberst Hans Lepperdinger an die amerikanischen Besatzungstruppen übergeben. Damit wird die Zerstörung Salzburgs verhindert und dies bedeutete auch für Salzburg das Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber der Weg zurück zu Normalität, Frieden und Demokratie ist noch ein langer. Salzburgerinnen und Salzburger erzählen, wie sie diese Zeit des Neuanfangs und die Entwicklung ihres Bundeslandes über die letzten 80 Jahre erlebt haben.
Viel Aufbauarbeit leisteten die Frauen in den ländlichen Regionen. Maria Hirschbichler ist am 30. April 1945 geboren, „an jenem Tag, als sich Hitler seiner Verantwortung entzogen hat“, so die Landwirtin. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Viehzüchter, kamen sie gerade so über die Runden. Als Symbol des Wiederaufbaus Salzburgs gilt das Kraftwerk Kaprun, das mit den Mitteln des Marshallplans fertiggestellt worden ist und für die Elektrifizierung des Landes sorgte. In der Stadt schuf der Strom Arbeitsplätze und am Land erleichterte er das Arbeiten. Auch der Tourismus profitierte davon, denn bald konnte den Gästen Komfort angeboten werden.
Kurz nach Kriegsende zeigt Salzburg wieder seine internationale Bedeutung als Kulturhauptstadt, als am 12. August 1945 der US-amerikanische General Mark Clark bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele seine erste öffentliche Ansprache in Österreich hielt. „Dies hat nicht nur die kulturelle, sondern auch die politische Bedeutung der Festspiele gezeigt“, betont die ehemalige Präsidentin der Festspiele Helga Rabl-Stadler.
Salzburg steht auch für gelebte Traditionen, die generationenübergreifend weitergegeben werden. Lukas Schmiderer, Betreiber eines Feinkostladens in Zell am See, möchte, dass Traditionen wie das „Trestern“, eine besondere Form der Schönperchten, erhalten bleiben. Die Abtenauer Sängerin Anna Buchegger ist eine Vertreterin der jungen Generation, die ihre Musik selbst „irgendwo zwischen Volks- und Popmusik“ einordnet.
Robert Altenburger zeichnet in seinem Film ein abwechslungsreiches Bild der Entwicklung des Bundeslandes Salzburg über die vergangenen 80 Jahre. Es ist ein Bundesland, das nicht nur für Hochkultur, Tradition und Tourismus steht, sondern auch für technologische Innovationen, eine gesunde Wirtschaft und Produkte, die sich in die ganze Welt verkaufen. Salzburg glänzt als Veranstalter internationaler Musikfestivals und sportlicher Großevents, wie der bereits zweiten Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm. Salzburg ist ein besonderes Stück österreichischer Heimat, das sich der Bedeutung und dem Schutz seiner einzigartigen Landschaft bewusst ist, wie das Beispiel des Nationalparks Hohe Tauern zeigt.