
kreuz und quer
Dalai Lama - Schicksalsjahre eines Auserwählten
Er ist nicht nur der spirituelle Führer des tibetischen Buddhismus. Mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Frieden und für die Menschenrechte gehört der Dalai Lama zu den berühmtesten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Zum 90. Geburtstag von Tenzin Gyatso am 6. Juli erzählt die „kreuz und quer“-Dokumentation „Dalai Lama – Schicksalsjahre eines Auserwählten“ von Heike Bittner (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann), wie aus einem kleinen tibetischen Bauernbuben der 14. Dalai Lama und ein globaler Friedensaktivist wird.

Der Dalai Lama blickt auf ein bewegtes Leben und eine außergewöhnliche Kindheit zurück. Im Alter von gerade einmal vier Jahren wird aus einem kleinen Bauernbuben das spirituelle Oberhaupt der Tibeterinnen und Tibeter: Lhamo Döndrub wird der „Kostbare Beschützer“, der 14. Dalai Lama. Aus einem abgelegenen Dorf in Osttibet kommt er in die Hauptstadt des Landes, nach Lhasa. Ab diesem Zeitpunkt erfährt der Bub eine intensive Ausbildung zum Mönch.
Mit 15 Jahren schließlich übernimmt der Dalai Lama auch die politische Führung und muss für sein Land den bedrohlichen Machtansprüchen Chinas entgegentreten. Doch die Situation eskaliert und der Dalai Lama flieht mit seinen engsten Vertrauten ins indische Exil. Heute kennt man weltweit seinen Namen. Als Botschafter für Frieden und Menschlichkeit reist er jahrzehntelang durch die Welt, macht international auf die Situation seines Volkes aufmerksam und sucht Unterstützung für Tibet. 1989 wird ihm für sein gewaltloses Engagement der Friedensnobelpreis verliehen. Seine vielen Bücher und zahllosen Weisheiten machen den Dalai Lama allgegenwärtig.
Auch durch den Hollywoodfilm „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt in einer Hauptrolle als österreichischer Bergsteiger Heinrich Harrer weiß die westliche Welt vom Leben dieses „Auserwählten“. Und die Bemühungen des Dalai Lama, das tibetische Volk zusammenzuhalten und seine einzigartige Sprache und Kultur zu bewahren, dauern an. Seine Lebensgeschichte mit früher Flucht ins Exil, den Verbindungen zur CIA und seinen öffentlichen Auftritten war und ist dabei nicht unumstritten. 2023 erschüttert zudem ein einziges Video das Bild, das die Weltöffentlichkeit von ihm hat.

Die Dokumentation liefert ein vielschichtiges Porträt des 14. Dalai Lama und spart dabei kritische Aspekte nicht aus. Zu Wort kommen unter anderem der Theologe und Dalai-Lama-Biograf Alexander Norman, der Historiker und Journalist Mirko Drotschmann, die buddhistische Gelehrte Kelsang Wangmo, Tenzyn Zöchbauer vom Verein „Tibet Initiative Deutschland“ und ein langjähriger Freund, der Journalist und Autor Franz Alt.
Gestaltung
Heike Bittner
Redaktion
Helmut Tatzreiter
Bearbeitung
Sabine Aßmann