Dok 1

Ich miete mir mein Leben

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Hanno Settele spürt dem Konsum-Trend zum Mieten und Ausleihen nach

Zu viel Eigentum kann Probleme machen und ist obendrein furchtbar unpraktisch und überhaupt schlecht für die Umwelt. Außerdem: Wer kann es sich heutzutage überhaupt noch leisten, etwas zu besitzen? Zwar ist in Österreich wohl kaum etwas so erstrebenswert wie Eigentum - in der „Dok1“-Ausgabe „Ich miete mir mein Leben“ geht es aber nicht um eine Wohnung oder ein Einfamilienhaus. Hier geht es um Dinge wie Zahnbürsten. Denn mittlerweile lässt sich alles, was ein Mensch zum Leben braucht, mieten. Kommt ja auch billiger, oder? Hanno Settele spürt dem Konsum-Trend zum Mieten und Ausleihen nach: Wie groß ist dieser wirklich? Ist eine Abo-Gesellschaft wirklich so viel nachhaltiger als eine, die auf Besitz setzt? Ist „Mieten statt Kaufen“ tatsächlich ein Lebensstil, den man sich aussucht, oder die einzige Möglichkeit, die man hat? Wann lohnt es sich zu mieten und: Was lässt sich eigentlich alles mieten?

Dok 1: Hanno Settele spricht mit Horst Neuböck über das Mieten von Haushaltsgeräten. Warum investieren viele Menschen nicht langfristig?
ORF/BFILM
Hanno Settele spricht mit Horst Neuböck über das Mieten von Haushaltsgeräten. Warum investieren viele Menschen nicht langfristig?

Der „Dok1“-Host begibt sich - stilecht in einer gemieteten Bim - tief hinein in den Dschungel des Leih-Lifestyles und stellt zwischen Miet-Hochzeitskleidern, Leasing-Fischen und Waschmaschinen-Abonnements fest: Zumindest eine Familie lässt sich - zumindest hierzulande - nicht mieten. Dafür müsste man nach Japan reisen. Im Charter-Flieger, vermutlich. Zur Seite steht ihm dabei Miet-Assistentin Sabine Hilbe, die sich selbst mit einem Leihauto vergleicht. Auch bei ihr gebe es keine Wartungsarbeiten - wie etwa Krankenstand oder Urlaubsgeld. Die Nachfrage nach ihren Diensten steigt - immer mehr Bedarf herrscht hierzulande an kurzfristiger Unterstützung ohne große Bindung.

Frau Hilbe schickt Hanno Settele zu seinem nächsten Stopp: dem Stradivari-Verleih. Rund 40 historische Violinen von Stradivari und anderen namhaften Geigenbauern befinden sich im Besitz der Österreichischen Nationalbank, die sie unentgeltlich an österreichische Musiker:innen vermietet. Die ÖNB möchte damit Künstler:innen fördern. Hanno Settele besucht Othmar Müller, der auf einem 400 Jahre alten Violoncello spielt. Es ist weltweit eines der ältesten Instrumente, das noch bespielt werden kann, erbaut von Andrea Amati, dem Stammvater des Geigenbauses.

Dok 1. Wie leicht bekommt man in Österreich eine Stradivari? Hanno Settele spricht mit Othmar Müller über das älteste Violoncello der Welt und wie man diese mieten kann.
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Wie leicht bekommt man in Österreich eine Stradivari? Hanno Settele spricht mit Othmar Müller über das älteste Violoncello der Welt und wie man diese mieten kann.

Die Suche nach Miet-Möglichkeiten führt den „Dok1“-Host zu Philip Innerhofer. Als „Aquarianer“ kümmert er sich leidenschaftlich gerne um Aquarien und hat das zum Beruf gemacht. In „Susi-Sorglos-Paketen“ vermietet er Aquarien samt Fischen, Schnecken und Krebsen und monatlicher Reinigung. Seinen Kunden bleibt das Bewundern des Fischkinos über.

Nicht alle, aber wenigstens einige Sorgen nimmt Eltern der „Leihomadienst“. Die Großmütter zum Ausleihen kümmern sich je nach Bedarf einmal oder mehrmals die Woche um ein geringes Entgelt um ihre „Leih-Enkel“ - und das oft über Jahre. Hanno Settele trifft die erfahrene Miet-Oma Irene Gründler und ihren „Leih-Enkel“ Maxi im Park. Vor 20 Jahren hat sie ihren ersten Dienst angetreten.