Barbara Karlich - Talk um 4
Gesundheit: Eine Frage des Geschlechts?
Frauen leben zwar im Durchschnitt länger als Männer, sind mit zunehmendem Alter aber oft weniger gesund. Unterschiede zeigen sich nicht nur in der Lebenserwartung, sondern auch beim Risiko für bestimmte Erkrankungen, in der Wahrnehmung von Symptomen und im Umgang mit Prävention und Therapie. Auch die Forschung steht vor der Herausforderung, geschlechtsspezifische Besonderheiten stärker zu berücksichtigen, um Diagnostik und Behandlung individuell anzupassen.

Eva Ornella weiß aus langer Erfahrung als Ärztin und auch als Patientin, dass Frauen in Notaufnahmen oft nicht ernstgenommen werden. Ihr ist es ein Anliegen, darüber zu informieren, wie wichtig geschlechtsspezifische Medizin ist.

Markus Mitterhauser ist Radiopharmazeut an der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Wien. Er erlebt immer wieder die Sprachlosigkeit der Männer, wenn es um deren eigene Gesundheit geht.

Alexandra Kautzky-Willer ist seit 2010 die erste Österreichische Professorin für Gendermedinzin. Durch ihre Arbeit als Medizinerin weiß sie, dass Krankheitsbilder bei Frauen weniger gut erforscht sind und sich auch schlechter diagnostizieren lassen.
Buch:
Alexandra Kautzky-Willer und Elisabeth Tschachler: „Gesundheit: Eine Frage des Geschlechts?“ Kremayr Scheriau Verlag

Anna Maria Dieplinger ist Krankenpflegerin, Pflegewissenschaftlerin und Expertin für Gendermedizin. Sie betrachtet das Thema Gesunfdheit aus einem soziologischen Blickwinkel und setzt sich für eine gesundheitsbezogene Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ein.
Buch:
Anna-Maria Dieplinger und Michael Klösch: „Das Journal-Club-Booklet“ Springer Verlag

Sandra Gloning ist es wichtig, dass Frauen über ihre Gesundheit besser aufgeklärt werden. Denn als Journalistin bekommt sie täglich Zuschriften von Frauen, die Missstände in der medizinischen Versorgung erleben und Fehldiagnosen erhalten.

Johannes Wahala ist neben seiner Tätigkeit als Psychotherapeut auch Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Sexualwissenschaften. Er beobachtet, dass Männer bei der Gesundheitsvorsorge zurückhaltender sind und geht davon aus, dass dies soziologische Gründe hat.