Am Schauplatz
Kampf um Kitzbühel
Wie Einheimische vielen Millionären in der Tiroler Tourismusmetropole das Leben schwer machen
Wer zum Jetset der Superreichen gehören will, besitzt eine Immobilie in Kitzbühel. Vor allem der deutsche Geldadel hat sich in der Tiroler Tourismusmetropole niedergelassen. In Kitzbühel und den Nachbargemeinden sind unzählige Zweitwohnsitze entstanden. Der Verkaufspreis der Villen und Wohnungen bewegt sich oft im zweistelligen Millionenbereich.

Für die einheimische Bevölkerung brachte diese Entwicklung vielfältige Nachteile. Die Grundstückspreise in der Region sind explodiert, der Erwerb einer Wohnung für Familien kaum noch leistbar. Und viele kritisieren, dass der Großteil der prunkvollen Häuser fast das ganze Jahr leer stehen würde. Vor allem in der Nebensaison werden manche Ortsteile zum Geisterdorf.

Doch zuletzt hat sich der Wind gedreht. Bei vielen, vor allem deutschen Immobilienbesitzern geht die Angst um. Laut Tiroler Landesgesetz dürften viele in Kitzbühel keinen Zweitwohnsitz haben. Bereits in den 90er Jahren wurde eine Quote von 17% an Freizeitwohnsitzen für Kitzbühel festgelegt, damit der Ort nicht komplett zur Spekulationsfläche verkommt.

Alle Häuser, die nachher entstanden sind, müssen als Hauptwohnsitz, die meiste Zeit des Jahres bewohnt werden. Die Realität ist eine andere. Immer mehr Kitzbühelerinnen und Kitzbühelern wollen jetzt nicht mehr tatenlos zusehen. Weil die Kontrollen vieler Gemeinden zu lasch seien, werden immer öfter offensichtliche Zweitwohnsitze bei den Behörden angezeigt. Das zeigt Wirkung: So mancher einflussreiche Manager, darf seine Immobilie mittlerweile nicht mehr betreten.
Am Schauplatz-Reporterin Nora Zoglauer hat sich in den vergangenen Monaten vor Ort angeschaut, wie der Kampf um Kitzbühel für Aufregung sorgt.