
ORFIII Themenmontag | Andreas Vitasek
Andreas Vitasek - Kurzzug Ende
Er wird zum Kanzlerfest eingeladen. Aber am Weg dorthin ein wenig sentimental. Also macht er einen Umweg über Favoriten, wo er aufgewachsen ist. Das ist Andreas Vitasek: Poetisch, heiter und ein wenig hinterlistig. In seinem vielleicht persönlichsten Programm: „Kurzzugende oder Ich war auch einmal so wie Sie, naja“ aus 1997. Es geht um das Wesen des Glücks, die Klaustrophobie im Aufzug, die Kunst des Rindssuppekochens, um die unmögliche Liebe und die möglichen Folgen trivialer Entscheidungen, um Ruhm, Alkohol und Geld und um die Verwirrung der Geschlechter. Also allzu Menschliches, indirekt und hinterlistig serviert. Aufgezeichnet 1998 im Wiener Vindobona.


Wir waren jung und brauchten das Geld - Andreas Vitasek
Es waren die frühen achtziger Jahre, als Österreich noch an den Eisernen Vorhang grenzte und Telefone noch an Kabeln hingen. Laptop und Smartphone waren noch weit hin. Im Alter von etwa dreißig Jahren betrat ein schmächtiger Mann mit intensivem Körperausdruck die Wiener Kabarettszene und machte vieles anders als das, was da war. 1981 kam von ihm das erste Programm heraus „Spastic Slapstik“, in den Jahren darauf folgten spätere Klassiker wie „Wieder allein“, „Unterwegs“ und „Kurzzugende“. Der melancholisch-existenzialistische Grundton durchzog Vitaseks Auftritte schon damals. Ein Rückblick auf die frühen Ausschnitte gemeinsam mit Peter Fässlacher.


Andreas Vitasek - Unterwegs
Eine großartige Trouvaille aus dem Frühwerk von Andreas Vitasek: Vom Wiener Taxifahrer, der keine Haider-Witze versteht, über den „Coiffeur aus Brüssel“, der dem österreichischen Haar-Gast charmant die Leviten liest, bis zum grün-gesichtigen Mephisto, dem man die Verträge nicht faxen soll – sie alle hat der einstige Pantomime drauf. Natürlich auch den „Tod“, den Vitasek als zynische Handpuppe zum Reden bringt. Ein überaus unterhaltsames Schlaglicht auf den Komiker, Clown und Pantomimen am Anfang seiner großen Karriere. Eine Aufzeichnung im Wiener Vindobona von 1994.


Andreas Vitasek - Spötterdämmerung
Im Jahr 1986 als Vorprogramm zum sogenannten Rockpalast im Wiener Spektakel aufgezeichnet und seither ein einziges Mal vor Jahrzehnten gesendet: Ein blutjunger, gerade von der Theaterausbildung kommender Andreas Vitasek besticht mit seinen grundwahren Lebensanschauungen, so lapidar und einfach vorgetragen, dass man nicht anders kann als zu lachen. Aus einer Zeit, als Kinos noch ausverkauft waren und der Münzfernsprecher noch eine Sprechtaste hatte. Ein verunglückter Kinobesuch und eine virtuelle Beziehungsanbahnung ohne viele Worte, dafür mit großartigem pantomimischem Ausdruck.

