Wie a Glock'n
Ihr 60 - jähriges Bühnen-Jubiläum hat sie längst hinter sich. Auf die Pension pfeift sie. Und der Nachwuchs ist ihr ein Herzensprojekt. Ob vor der Kamera oder auf der Bühne, wo immer die stimmgewaltige Sängerin und Schauspielerin auftritt, überzeugt sie mit Schmäh und Charme.

Marianne Mendt hat mit ihrem künstlerischen Schaffen Österreich geprägt. Am 29. September feiert die bescheidene, bodenständige und beliebte Wienerin ihren 80. Geburtstag und blickt im kulturMONTAG-Gespräch auf ihr reiches und aufregendes Leben zurück.

Auf ihre Anfänge, als Gerhard Bronner sie 1970 entdeckte und ihr Lied „Wie a Glock`n“ ihr nicht nur den Durchbruch bescherte, sondern sie auch zur „Mutter des Austropop“ machte. Aber auch auf ihren ESC-Auftritt in Dublin vor 54 Jahren, als sie mit ihrem Song „Musik“ nur den drittletzten Platz belegte, weil das Lied zu anspruchsvoll war. Eine Niederlage - und dennoch hat Marianne Mendt diese Erfahrung unbeschadet überstanden und eine beeindruckende Karriere hingelegt.

Als Hausmeisterin Gitti Schimek eroberte sie in Ernst Hinterbergers Kultserie „Kaisermühlen Blues“ die Herzen der Nation. Ihr Herz hat sie an den Jazz verloren, der sie schon seit ihrem 18. Lebensjahr begleitet.

Zum Geburtstag schenkt sie sich und ihren Fans daher ein neues Album mit amerikanischen Jazzstandards, für das sie auch Freunde wie Ina Regen, Conchita Wurst und Viktor Gernot zum Duett eingeladen hat. Bereuen kann und will die Mendt nichts in ihrem Leben, weder dass sie wegen ihrer Mutterschaft eine Karriere in den USA ausgeschlagen hat, noch dass sie immer noch raucht und trinkt.

Der kulturMONTAG mit einer Verneigung.
TV-Beitrag: Stefan Schlager & Christian Konrad