Wer bin ich?
Er gilt als exzessives Bühnentier, als Rockstar und Rampensau. Sein Körper ist eine gut trainierte Maschine, seine Spiegelneuronen sind hyperaktiv. Mit seinen dynamischen Interpretationen von Goethe, Schiller oder Hofmannsthal rockt Philipp Hochmair seit Jahren die großen wie die kleinen Bühnen.

Mit seinen Solo-Projekten „Schiller Balladen Rave“ oder „Jedermann Reloaded“ hat der 51-jährige Wiener ein genre-übergreifendes Musik-Theater-Format geschaffen. Klassiker der Weltliteratur treffen auf Elektro-Musik, altbekannte Balladen auf hochemotionale Performance.

In seiner Interpretation von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“, die er zusammen mit seiner Band „Die Elektrohand Gottes“ seit mehr als 10 Jahren auf die Bühnen bringt, gelingt ihm ein leidenschaftlicher Kraftakt. Denn Hochmair schlüpft in alle Rollen und verwandelt das mehr als 100 Jahre alte Mysterienspiel in ein apokalyptisches Sprechkonzert.

Nachdem er 2018 für den plötzlich erkrankten Jedermann-Darsteller Tobias Moretti bei den Salzburger Festspielen eingesprungen ist, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Bühnen-Berserker seit vorigem Jahr als neuer Jedermann auf dem Domplatz gefeiert wird. Wer aber ist der Mensch hinter den Figuren, die er spielt?

Das versucht Philipp Hochmair gemeinsam mit der Autorin und Journalistin Katharina von der Leyen in einer Art Autobiografie zu ergründen. In „Hochmair, wo bist du?“ erzählt er von seiner Suche nach einem Platz in dieser Welt.

Von seinem gutbürgerlichen Elternhaus, seiner Ausbildung an der renommierten Max Reinhardt-Schauspielschule, seinem gestrengen Lehrer Klaus Maria Brandauer, seinen ersten Bühnenversuchen mit Nicolas Stemann, von seiner Legasthenie und der damit verbundenen Schwierigkeit Text zu lernen und von seinen Erfolgen im Theater wie im Film.
Ob Kunst und Leben für ihn eins ist und ob er ohne die Bühne aus dem Leben fallen würde, das erzählt Philipp Hochmair via Live-Schaltung nach Salzburg im Gespräch mit Peter Schneeberger.