Kultur rettet Dorf
Das „Origen Festival“ im Schweizer Kanton Graubünden nahe der Vorarlberger Grenze zählt zu den interessantesten Kulturfestivals der Alpenregion. Die dort präsentierten Tanz- und Musiktheaterprojekte setzen sich explizit und experimentell mit mythischen Stoffen, der rätoromanischen Kultur und kultischem Formenmaterial auseinander.

Gezeigt werden ausschließlich Uraufführungen, die auch vor Ort erarbeitet werden. Die Künstlercommunity, die so fernab etablierter Bühnen mitten in den Bergen produziert, kommt dafür aus ganz Europa.

Festivalgründer und Intendant Giovanni Netzer - er stammt aus Graubünden und hat Theologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft studiert - ist überzeugt, dass visionäre Kulturarbeit Experimente dieser Art braucht, um etwas im Heute zu bewegen.

Aufführungsort des heurigen Sommerfestivals ist einerseits das Bergdorf Mulegns an der Paßstraße zum Julierpaß. Dort werden der neue, weltweit höchste jemals im 3D-Verfahren gedruckte Turm sowie das renovierte Post Hotel Löwe bespielt.

Talabwärts erarbeitet unter anderem in der mittelalterlichen Burg der Choreograf und Tänzer Andrey Kaydanovskyi aus Wien mit seinem Ensemble eine Uraufführung.

Der kulturMONTAG spürt dem Geist von „Origen“ anlässlich seines 20-jährigen Bestehens nach. Dabei kommen neben dem Mastermind des Festivals, Giovanni Netzer, auch Einwohner des Tales und teilnehmende Künstlerinnen und Künstler aus Österreich zu Wort.
TV-Beitrag: Markus Greussing