Eine Jahrhundert-Mimin
Elisabeth Orth: „Eine Lichtgestalt und Hohepriesterin der Burg“ nannte sie einst Burgtheater-Direktor Klaus Bachler. Ihre Stimme mit dem elegant-dunklen Timbre und ihr Spiel waren einzigartig. Ihre Rollengestaltung unprätentiös, stark, manchmal herb und immer um Wahrhaftigkeit bemüht.

Ihr Burgtheater-Debüt gab sie vor sechzig Jahren, vor zehn Jahren erhielt sie den Ehrentitel Doyenne, die höchste Auszeichnung der renommierten Bühne.

Civilcourage und politisches Engagement waren ihr immer wichtig. Theater, davon war Elisabeth Orth überzeugt, muss auch Stellung beziehen und hat einen gesellschaftlichen Auftrag. Am Samstag ist die Wienerin mit 89 Jahren gestorben.

Mit Elisabeth Orth verliert das Theater eine Instanz: menschlich und als grandiose Darstellerin.
TV-Beitrag: Susanna Schwarzer