Ein scharfsichtiger Beobachter
Er zählt zu den angesehensten Autoren weltweit. Dazu haben sich seine Bücher millionenfach verkauft: der heute 65jährige US-amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen. Die Veröffentlichung seines letzten großen Romans liegt ein paar Jahre zurück: „Crossroads“ erschien 2021 und ist als Trilogie angelegt, die sich über drei Generationen einer Familie aus dem Mittleren Westen der USA spannen soll.

Nach 20 Jahren hat es Jonathan Franzen nun wieder einmal nach Wien verschlagen – auf Einladung des Gartenbaukinos, wo er eine Art Zwischenstation einlegte auf seinem Weg nach Uganda zu einer weiteren Vogelbeobachtung: Vogelkunde ist bekanntlich eines der Spezialgebiete von Jonathan Franzen. Neben vielem anderen, von der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel bis hin zur politischen Analyse der amerikanischen Vergangenheit wie Gegenwart.

Jonathan Franzen hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er sich zu den Demokraten zählt in den USA, auch hat er mit Kritik an denselben nie gespart. Dass er Donald Trump, wie viele seiner Schriftstellerkollegen, äußerst kritisch gegenüber steht: auch das hat er immer wieder deutlich artikuliert.

Katja Gasser hat Jonathan Franzen im Gartenbaukino in Wien zum Gespräch getroffen und mit ihm, dem studierten Germanisten, über Karl Kraus gesprochen, über den Zustand der Welt im Allgemeinen und das Wesen und die Rolle der Literatur in der Gesellschaft im Speziellen. Und wer erfahren will, mit welchem Vogel Donald Trump besondere Ähnlichkeiten hat: auch das erfährt man in diesem Gespräch, in dem Jonathan Franzen einen heiteren, zugleich zutiefst ernsthaften Ton anstimmt.
TV-Beitrag: Katja Gasser