Ein unkonventionelles Genie
Als „Genie des Theaters“ hat die „Times“ ihn bezeichnet und auch in Hollywood ist er gern gesehener Gast: Simon McBurney, 67-jähriger britischer Schauspieler und Regisseur. Während er in Hollywood für Filme wie „Mission Impossible“ oder „Nosferatu“ an der Seite von Willem Defoe vor der Kamera stand, feierte er mit seiner 1983 gegründeten Tournee-Theatergruppe Théâtre de Complicité internationale Erfolge.

Dem österreichischen Publikum sind seine bildgewaltigen Inszenierungen spätestens seit seiner Dramatisierung von „Gesang der Fledermäuse“, dem Ökothriller der polnischen Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk bei den Wiener Festwochen 2023, ein Begriff. Jetzt inszeniert der 67-jährige Brite für die Salzburger Osterfestspiele Modest Mussorgskis unvollendetes Meisterwerk „Chowanschtschina“.

McBurneys Ausflüge in die Welt des Musiktheaters sind rar. Zuletzt begeisterte seine Version von Mozarts Zauberflöte an der New Yorker Metropolitan Opera und wurde von Publikum und Kritik gleichermaßen.

Mussorgskis „Chowanschtschina“ ist ein sperriges Geschichtstableau und eines der herausforderndsten Werke der Opernliteratur, komponiert Ende des 19. Jahrhunderts. Dennoch habe das Stück viel mit unserer Zeit zu tun, meint Simon McBurney. Kaum eine Oper schärfe den Blick auf das heutige Russland von Wladimir Putin so sehr wie dieses Werk.
Der kulturMONTAG war bei den Proben in Salzburg und hat mit Simon McBurney und Dirigent Esa-Pekka Salonen gesprochen.
TV-Beitrag: Katharina Huemer