Serbien am Scheideweg
Serbien kommt nicht zur Ruhe - nach dem Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad im vergangenen November, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen sind, finden im ganzen Land fast täglich Proteste gegen die Regierung Aleksandar Vučić statt.

Der Kultur kommt innerhalb der Protestbewegung gegen Korruption und für einen politischen Kurswechsel eine besondere Rolle zu, denn die Fakultät der Dramatischen Künste in Belgrad gilt als Ausgangspunkt der Proteste. Hinzu kommt, dass die Verbände der Schriftsteller und Theaterschaffenden die ersten außeruniversitären Organisationen waren, die offen Position für die Studierenden bezogen haben. Und: Kreativität und Wortwitz zählen zu den großen Stärken der Protestierenden.

Gemeinsam mit der serbischen Schriftstellerin Barbi Marković (rechts im Bild) begibt sich der kulturMONTAG auf Lokalaugenschein nach Belgrad, um sich einen Einblick in die Protestbewegung zu verschaffen. Marković, die seit 2006 in Wien lebt, ist in der serbischen Kulturszene nach wie vor bestens vernetzt und nimmt uns mit auf einen Streifzug durch eine Stadt in Aufruhr.
Was genau wollen die Protestierenden, wie sind sie organisiert und wie kann es nach bald fünf Monaten Ausnahmezustand weitergehen? Antworten auf diese Fragen sucht der kulturMONTAG gemeinsam mit Barbi Marković bei Studierenden, Aktivisten und Künstlerinnen in Belgrad.
TV-Beitrag: Alice Pfitzner