Was lange währt…
Nach jahrelangen Diskussionen und interimistischen Standorten ist es jetzt endlich so weit: nach einer intensiven Umbauphase wird mitten im Herzen Wiens ein innovativer Raum für internationale Fotografie und Videokunst, das Foto Arsenal Wien eröffnet.

Mit einem Grand Opening auf dem ehemaligen Militärgelände widmet Leiter Felix Hoffmann seine erste Schau den legendären Magnum Fotografen. Wo einst eine Waffenfabrik und ein Depot angesiedelt war, zeigt sich jetzt etwa Hollywood-Rebell James Dean lässig mit der Zigarette im Mundwinkel auf dem Times Square.

Es ist ein intimer Blick in das Leben am Rande des Ruhms, das sein enger Freund, der Fotograf Dennis Stock in seinem legendären Foto festgehalten hat. Einen nachdenklichen Moment von Marilyn Monroe am Set von John Hustons Klassiker „Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“ bannte Kollegin Eve Arnold auf Fotopapier.

Eines der wohl skurrilsten Fotos schoss Inge Morath von Linda, dem Lama, was die österreichische Fotografin, die als erste Frau für die legendäre Fotoagentur Magnum arbeitete, weltberühmt machte. 1947 wurde Magnum in New York von Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, David Seymour und George Rodger mit dem Ziel gegründet, das Copyright der Fotografen an ihren Bildern zu schützen.

Mehr als 300 ikonische Exponate – von Kontaktbögen bis zu Vintage-Fotografien – beleuchten die Prozesse hinter weltberühmten Bildern. Mit einem Budget von zwei Millionen € pro Jahr bietet das neue Museum eine 1000 m2 Ausstellungsfläche für junge Talente, unentdeckte Positionen und renommierte Künstler. Eine analoge Dunkelkammer und ein breites Workshop-Programm sollen Besucher aller Altersgruppen anlocken.

Der renommierte Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Felix Hoffmann, der das Foto Arsenal Wien leitet, ist live zu Gast im Studio. Mit Clarissa Stadler spricht er über den Stellenwert der Fotografie im 21. Jahrhundert, von den Gefahren von Fake News und KI und wie er gerade das Selfie-geprägte junge Publikum für das Medium Fotografie begeistern will.
TV-Beitrag: Harald Wilde