Mit misogynen Männern an die Macht
Mit der neuen Trump-Regierung droht der Welt nicht nur eine brachiale „America-first-Politik“, sondern auch eine aggressive Männer-first-Bewegung. Das Patriarchat ist zurück, mit geballter Kraft und unbändiger Rachelust. Erfolgreich haben die Trumpisten den Angriff der Frauen aufs Weiße Haus abgewehrt.
![© ORF Muskulöser männlicher Oberkörper](/250210kumo164~_v-epg__small__16__9_-b30663deff5630f32a0208e3ad4f8215ecfed184.jpg)
Seinen Sieg verdankt Donald Trump unter anderem auch einigen testosterongetränkten Machos der „Bro-Culture“ oder der sogenannten „Manosphere“-Bewegung, ein loses Netzwerk von Influencern, Streamern und Podcastern, die sexistischen Kneipentalk und Hassreden zu ihren Hauptwaffen gemacht haben. Hierzulande mögen sie noch nicht bekannt sein, doch genügend jungen Männern in den USA. Um die männliche Wählerschicht für sich zu gewinnen, war Donald Trump ein unermüdlicher Podcast-Gast bei ihnen, etwa bei Adin Ross, der gerne Rechtsextreme und frauenfeindliche Gäste empfängt.
![© ORF Menschen](/250210kumo162~_v-epg__small__16__9_-b30663deff5630f32a0208e3ad4f8215ecfed184.jpg)
Und Trump erhielt seinen Lohn: Junge Männer wählten ihn in Scharen. Er gewann 54 Prozent aller Männer, während Kamala Harris auf gerade einmal 44 Prozent kam. Und es waren eben nicht nur die stereotypen alten weißen Männer, die mit der neuen Weltgeschlechterordnung unzufrieden sind. Es waren auch orientierungslose, wütende junge Männer und Latinos, unter denen er Rekordzuwächse einfuhr. Bei schwarzen Männern unter 45 Jahren konnte Trump seinen Stimmenanteil etwa verdoppeln.
Der kulturMONTAG über die neue Kultur der Maskulinität in den USA.
TV-Beitrag: Lillian Moschen & Barbara Wolschek