Pulsierendes Zentrum, sterbende Peripherie?

Die Kluft zwischen Stadt & Land bei den europäischen Literaturtagen

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Bei den letzten Nationalratswahlen wurde deutlich: der Unterschied zwischen Stadt und Land artikuliert sich deutlich auch im Wahlverhalten. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass die Ergebnisse einem historischen Wahlmuster entsprechen: dass der ländliche Bereich eher konservativ und rechts wählt ist nicht neu, auch nicht, dass die urbanen Zentren eher liberal und links orientiert sind.

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Abgesehen davon: woran zeigt sich, dass die Kluft zwischen Land und Stadt wächst? Und: ist dem überhaupt so, wenn man genauer hinschaut? Fest steht: wir leben in einer weitgehend urbanisierten Gesellschaft: die Landwirtschaft, die noch vor 80 Jahren wesentlich den ländlichen Bereich geprägt hat in Österreich, ist auf ein Minimum reduziert und die Reste davon radikal modernisiert worden: man spricht diesbezüglich von einem abgeschlossenen Strukturwandel.

Literatur
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Unabhängig davon sitzt in Österreich die Ideologie des Einfamilienhauses tief. So lassen sich die Bilder vom idyllischen Landleben, wo es noch Zusammenhalt gibt, in der Politik immer wieder aufs Neue instrumentalisieren und gegen „die Stadt“ in Stellung bringen: diese wird als brutaler Ort inszeniert, in dem es nicht zuletzt wegen Migration zu chaotischen Zuständen kommt.  

Gertraud Klemm
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Gertraud Klemm im Interview

Der Kulturmontag hat nachgefragt: bei dem Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker, der zugleich als Landwirt in Oberösterreich tätig ist, bei der Autorin Gertraud Klemm, die in der niederösterreichischen Provinz feministische Literatur schreibt, bei dem Soziologen Christoph Reinprecht, der am Institut für Soziologie in Wien unter anderem zu Fragen des urbanen und ruralen Raums forscht.

Christoph Reinprecht
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Katja Gasser im Gespräch mit Christoph Reinprecht

Darüber hinaus haben wir uns in der Gemeinde Ottensheim umgehört: ein rund 4900 Einwohner zählender Ort in der Nähe von Linz, in dem mehrere Kulturvereine tätig sind, die sich zu einer Kulturgenossenschaft zusammengeschlossen haben.

TV-Beitrag: Katja Gasser, Mitarbeit: Sophie Weilandt

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