Ein schwarzer Schiele
Noch vor fünf Jahren galt er auf dem Kunstmarkt als Geheimtipp. Mittlerweile zählt Amoako Boafo zu den Superstars der Malerei.
Mit seinen Portraits von People of Color, die von ihm selbst, von seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart erzählen ist dem 40-Jährigen ein kometenhafter Aufstieg geglückt. Sein Gemälde „The Lemon Bathing Suit“ erzielte bei einer Auktion in London 2020 das dreizehnfache des Schätzwerts und wurde um fast 900 000 US-Dollar verkauft. Seither ist seine Karriere nicht mehr aufzuhalten, um seine Werke ist ein regelrechter Hype ausgebrochen.
Amoako Boafo wird 1984 in Accra, der Hauptstadt von Ghana in ärmlichen Verhältnissen geboren. Um dem Ärger auf der Straße zu entgehen, beginnt Amoako zu zeichnen. Doch Künstler zu werden ist in Ghana kein Beruf, höchstens ein Hobby. Über eine Tenniskarriere, versucht Boafo genügend Geld zu verdienen, um an der privaten Kunstschule von Accra zu studieren. Über private Verbindungen gelingt ihm, mit knapp 30 Jahren der Sprung nach Europa, nach Wien.
Hier studiert er an der Universität der Bildenden Künste bei Kirsi Mikkola und Ashley Hans Scheirl. Die Stadt, die Wiener Moderne, insbesondere Egon Schiele haben in seiner Kunst Spuren hinterlassen. Auch wenn Boafos Porträts ausschließlich schwarze Menschen zeigen. Durch finanzkräftige Sammler schaffte er den Sprung über den großen Teich und somit in den Olymp der Kunstwelt. Aus den USA ist der Maler mittlerweile in seine Heimat Ghana zurückgekehrt.
Unter dem Titel „Proper Love“ widmet das Untere Belvedere in Wien Amoako Boafo nun eine Werkschau.
TV-Beitrag: Nicola Eller