Mutmacher Hoffnung
Hoffnung ist nichts für Pessimisten. Für Optimisten eigentlich auch nicht. Und doch hält sie sich am Leben, ist überall und hat einen zweifelhaften Ruf. Aus gegensätzlichen Gründen kann man sie verwerfen, weil man der Ansicht ist, sie sei das Opium, das Menschen dazu bringt sich schicksalsergeben zu zeigen, statt das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Oder weil man sie für Gift hält, das dazu anstachelt, ebendies zu tun.
Sie ist ein widersprüchliches Ding. Fest steht: der Hoffnung entrinnt niemand. Auch in einer von Krieg, Krisen und Umweltzerstörung geprägten Welt, die wenig Anlass für Lichtblicke bietet. Dass diesen Herbst mehrere Bücher zum Thema erscheinen, könnte als Zeichen der Zeit verstanden werden. „Solange ich hoffe, atme ich“, hieß es bei den alten Römern. Heute ist der Satz „die Hoffnung stirbt zuletzt“ ein geflügeltes Wort.
Was also bedeutet Hoffnung für die Menschen? Dieser Frage geht der renommierte deutsche Altphilologe Jonas Grethlein in seinem neuen Buch „Hoffnung. Eine Geschichte der Zuversicht von Homer bis zum Klimawandel“ nach. Es ist eine Tour d`Horizon vom antiken Griechenland bis in die Gegenwart.
Ob Hoffnung eine Verblendung der Seele oder doch eine Quelle der Kraft ist, die über den Einzelnen hinauswirkt, diskutiert Peter Schneeberger mit dem Philosophen und Autor Franz Schuh live im Studio.
TV-Beitrag: Allegra Mercedes Pirker & Stefanie Simpkins