Abschied von einem Sprach-Virtuosen
Er galt vielen als der Inbegriff der österreichischen literarischen Avantgarde: der Schriftsteller Bodo Hell. Sein vielseitiges Werk umfasst neben Texten auch Fotografien, Filme, Hörspiele, Musikalben und Theaterstücke.
Friederike Mayröcker, mit der ihn eine lange künstlerische Freundschaft verband, nannte er mehrfach sein Vorbild. Mit dem Buch „Stadtschrift“ Anfang der 1980er Jahre gelang es ihm erstmals, eine breitere Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen - seither war Bodo Hell aus der österreichischen Gegenwartsliteratur nicht mehr wegzudenken.
Jahrzehnte lang hat der gebürtige Salzburger die Sommermonate im Dachsteingebirge verbracht - als Senner. Dieses Gebirge sollte ihm zum Verhängnis werden: seit Anfang August galt er als vermisst, groß angelegte Suchaktionen blieben erfolglos. Heute wurde Bodo Hell offiziell von seinem Verlag als verschollen erklärt.
Der kulturMontag mit einem Nachruf auf einen entschiedenen Einzelgänger der österreichsichen Literatur.
TV-Beitrag: Katja Gasser