Im Schein der Mitternachtssonne

Schlaflos in Bodø

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Hier erliegt man dem Zauber der Mitternachtssonne und der Finsternis der Polarnacht, der atemberaubenden Naturkulisse von Fjorden und der Bergkulisse mit ihren spektakulären Gletschern – das Meer, die Küstenkultur und die unberechenbare Wildnis machen Bodø zu einem wahren Juwel am Polarkreis. Die norwegische Mini-Metropole mit nur 52 000 Einwohnern ist die erste Europäische Kulturhauptstadt nördlich des Polarkreises.

Bodo

Mit mehr als 1000 Veranstaltungen wollen die Stadt und die umliegende Region Nordland Europa zeigen, dass sie nicht nur über eine atemberaubende arktische Natur, sondern auch eine ansprechende Kultur verfügen. Auf mehr als 500 000 Besucher hoffen die Veranstalter im Laufe des Jahres - und auf die „längste Party der Welt“. Die Region ist riesig und hebt sich vom Rest des Landes ab: Wer Nordland von Nord nach Süd durchfährt, der legt gut 800 Kilometer zurück - das entspricht etwa der Strecke von Wien nach Hannover. Südöstlich von Bodø liegt der mit bis zu 22 Knoten stärkste Gezeitenstrom der Welt, der Saltstraumen. Viermal am Tag bahnen sich 400 Millionen Kubikmeter Wasser ihren Weg durch die Meerenge.

Bodo
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Unter dem Titel „articulation“ – „arctic, art, culture und communication“ hatte man sich als Kulturhauptstadt erfolgreich beworben. Galt die Stadt bisher vor allem Wandertouristen, die die Lofoten ansteuerten, als Ausgangspunkt, macht sie sich nun selbst zum Reiseziel. Denn die größte Stadt der Provinz Nordland hat sich im Laufe der Jahre auch zu einem pulsierenden arktischen Kultur-Hotspot entwickelt. Im Mittelpunkt der lebendigen Szene stehen das preisgekrönte Kulturzentrum Stormen  mit einem hochmodernen Konzertsaal, das jährliche Musikfestival Parken, arktische Street-Art und reiche kulinarische Traditionen.

Höhlenkonzert Bodo

In den ersten Jahrzehnten nach seiner Gründung 1816 zählte Bodø gerade einmal 200 Einwohner. Der Fischfang prägte die Stadt im 19. Jahrhundert. In der Küstenregion entstanden Konservenfabriken, und die Postschiffe der Hurtigruten machen seit jeher hier Halt. Ob auch Kaiser Wilhelm bei seinem Besuch 1889 einem solchen entstieg, ist nicht bekannt. Überliefert ist jedoch, dass sein Besuch dem Tourismus einen deutlichen Aufschwung brachte. Ihm zu Ehren heißt der 366 Meter hohe Hausberg, den der deutsche Kaiser bei seinem zweiten Besuch bestiegen hat, heute Keiservarden.

Oper in Bodo
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2024 soll das größte nordnorwegische Kulturprojekt aller Zeiten werden, das alle fünf Regionen Nordnorwegens – Salten, die Lofoten, die Vesterålen, Ofoten und Helgeland – sichtbar macht. Die Kultur der Samen, des indigenen Volkes in der Region, soll unter anderem mit einer Theatertrilogie in den Fokus gerückt werden. Darüber hinaus will man die nachhaltigste Europäische Kulturhauptstadt sein.

TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger

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