Zwischen Salzburg & Venedig
Salzburg entwickelte sich in der Barockzeit zu einem machtpolitischen Zentrum, zu einer Schnittstelle zwischen italienischem und deutschem Kulturraum. Zwar spricht man von Salzburg als „Rom des Nordens“, tatsächlich war Venedig geographisch viel näher und vor allem wirtschaftlich bedeutender.
Kunst wurde zwischen Venedig und Salzburg ebenso auf den Weg gebracht wie Handelsware. Es entstanden künstlerische Beziehungen aller Art, im Bereich der Architektur, der bildenden Kunst und der Musik. Wie eng das kulturelle, wirtschaftliche und politische Beziehungsgeflecht zwischen Salzburg und Venedig war, dokumentiert jetzt die Ausstellung „Die Farben der Serenissima“ im Domquartier, das sein 10-Jahres-Jubiläum feiert.
Mit der Öffnung des „DomQuartiers“, wurde 2014 das Herzstück des heutigen UNESCO-Welterbes in Salzburg für die Öffentlichkeit begehbar: ein Rundgang, der ursprünglich nur den Fürsterzbischöfen vorbehalten war, verbindet heute den Dom und das dazugehörige Dommuseum mit den Schauräumen von Sankt Peter und der Residenzgalerie mit den historischen Prunkräumen der Residenz.
Wie stark die Fürsterzbischöfe mit ihren Baumaßnahmen das Stadtbild Salzburgs bis heute geprägt haben, wird in einer beeindruckenden Video-Animation wieder erlebbar. Einer der radikalsten Bauherren war Wolf Dietrich von Raitenau, der von 1587 bis 1612 in Salzburg regierte. In Rom sozialisiert, lernte er den italienischen Barock kennen und lieben und ließ Salzburg sukzessive umgestalten.
In seiner Bauwut folgte er allerdings nie einer städtebaulichen Strategie, er ließ sich schlicht von seinen Ideen leiten. Für die Jubiläumsschau „Die Farben der Serenissima“ holte sich DomQuartier-Leiterin Andrea Stockhammer aus dem Wiener Kunsthistorischen Museum die Crème de la Crème nach Salzburg. Nicht weniger als 52 Leihgaben steuert das KHM bei – Meisterwerke von Canaletto bis Veronese, von Tizian bis Tintoretto. Es ist der erste Gastauftritt des Wiener Museums in Salzburg. Der „kulturMontag“ über die fulminante Erfolgsgeschichte der venezianischen Renaissancemalerei.
TV-Beitrag: Stefanie Simpkins