Die Kunst des Überlebens

Die estische Kulturhauptstadt Tartu

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„Arts of Survival“, also die Pflege der Überlebenskünste hat man sich heuer in Tartu vorgenommen, denn die zweitgrößte Stadt Estlands ist – neben Bad Ischl mit dem Salzkammergut und Bodø - heuer Kulturhauptstadt Europas.

Tartu 2024
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Die alte Universitäts- und Hansestadt mag zwar nur die zweitgrößte Stadt Estlands sein und wirtschaftlich im Schatten der Hauptstadt Tallinn stehen. Doch in Sachen Kultur liegt die offene, lebendige und mit ihren elf Universitäten studentisch geprägte 100.000-Einwohner-Stadt mindestens auf gleicher Höhe.

Tartu
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Seit jeher gilt Tartu als Herz und Seele des kleinen Ostseestaats mit nur 1,2 Millionen Einwohnern im Nordosten Europas. In Sowjetzeiten wegen des Militärflughafens für Besucher gesperrt, ist Tartu heute eine attraktive Stadt, deren spezieller „Spirit“ oft ins Treffen geführt wird. So wie in Österreich reicht das Label „Kulturhauptstadt“ auch über die Grenzen der Stadt Tartu hinaus: der Süden Estlands ist ebenfalls miteingebunden.

Evelin Leima
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Im Grenzland zwischen Russland und Estland leben die Setos, eine ethnische Minderheit, die, so sagt es die für dieses Jahr gewählte „Königin“ Evelin Leima, in den 1990er Jahren wieder erwacht ist. Denn: in der Sowjetunion hat man es vermieden, sich zu diesem Volk zu bekennen. Die unmittelbare Vergangenheit des Landes ist immer wieder Thema. Eine dreiteilige Schau widmet sich beispielsweise dem Leben der Estinnen und Esten in Sowjet-Zeiten.

Estnische Nationalmuseum
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25 Jahre nach der wiedererlangten Unabhängigkeit wurde das neue estnische Nationalmuseum eröffnet: ein spektakulärer Bau einer internationalen Architektengruppe, der ganz bewusst auf dem Flugfeld des ehemaligen sowjetischen Militärflughafens errichtet worden ist.

Estisches Nationalmuseum innen
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Anfänglich hat dieser Entschluss bei vielen Einwohnerinnen und Einwohnern Tartus Empörung ausgelöst – heute regt das niemanden mehr auf. Die Devise lautet: man beobachtet die Entwicklung des aggressiven Nachbarn genau, in Panik gerät aber niemand.

Erni Kast
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Auch das sei „Überlebenskunst“, meint Erni Kask, der von der Bewerbungsphase zur Kulturhauptstadt an dabei war.

Der kulturMontag mit einer Reportage aus Tartu.

TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger

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