Von damischen Tschentschn & wompaten Batschis
Nichts trennt so sehr wie die gemeinsame Sprache, wusste schon Kabarettisten-Legende Karl Farkas und meinte damit nicht nur die altbekannten Sprachbarrieren zwischen den teutonischen Nachbarn, den Schweizer Eidgenossen und den Alpenrepubliklern.

Auch untereinander sind sich Herr und Frau Österreicher nicht immer einig und zeigen sich etwa in Oberösterreich als wahre Mostschädln, im Vorarlberger Montafon allerdings als erwiesenes Ägagrind. Die Sturköpfe sind also vielfältig, das Spektrum an Dialekten im kleinen Österreich ist groß.

„Wia redstn eigentli wirkli?“ fragte sich ein Salzburger Forscherteam der Universität Paris Lodron und hat sich akribisch auf die Suche quer durch Österreich gemacht. Die großen Fragen, die dahinterstehen: Welche Dialekte gibt es? Was verändert sich? Und wird das Idiom der Wiener, Steirer oder der Kärntner gar ganz verschwinden?

Für dieses ambitionierte Vorhaben haben die Wissenschaftler zusätzlich eine App fürs Handy entwickelt, mit der die Österreicherinnen und Österreicher bei der wissenschaftlichen Erforschung der heimischen Dialekte eingebunden sind.

Über „OeDA“, auf gut Wienerisch also Oida oder Alter, das kostenlos auf dem Smartphone installiert werden kann, können die Nutzer auf verschiedene Arten Dialektwörter und -sätze sammeln, Sprachproben aufnehmen und sich die gesammelten Wörter und Ausspracheformen auf Sprachkarten anzeigen lassen.

Der kulturMontag stellt das Projekt vor und begibt sich in einer neunteiligen Serie auf eine Forschungsreise quer durch das Land. Vom tiefsten Kärnten bis hinauf nach Oberösterreich, von Vorarlberg bis nach Wien, von Salzburg bis ins Burgenland, von der Steiermark bis nach Niederösterreich und natürlich auch ins „heilige Land“ Tirol.

Es soll ordentlich rumpeln, bumpan, duschen und (t)scheppern. Wer spricht überhaupt noch Dialekt, welche Beziehung haben die Östereicher:innen zu ihrer Sprache und wem gehört der Dialekt überhaupt? Ist er identitätsstiftend, oder ideologisch belastet?

Diesen Fragen versucht der kulturMontag gemeinsam mit Sprachwissenschaftler:innen, Künstler:innen, Musiker:innen und Schriftsteller:innen auf den Grund zu gehen.

Unter dem Titel #sogamoi startet der kulturMontag einen Publikumsaufruf, sollen doch die Österreicher:innen ihre - ob schöne, schiache, seltene, oder auch typische Lieblingsausdruck via Handy aufnehmen und an das kulturMontag-Team schicken.

Am Ende der neunteiligen Serie soll eine Österreich Landkarte der Dialekte entstehen und aus den eingesendeten Worten ein Mundart-Song entstehen.
TV-Beitrag: Sophie Weilandt
Links:
- #sogamoi (Hier gehts gleich nach der Sendung zum Hochladen)
- „Noch mehr vergessene Wörter, Österreich“ - Peter Ahorner
- OeDA
- kulturMontag