Die Freaks der Hüllen

Anton Corbijns Doku über die Kult-Designer Hipgnosis

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Was macht ein gutes Plattencover aus? Für die Genration Z oder gar Alpha scheint das eine absurde Frage, sind sie doch nahezu ausschließlich Konsumenten von Streaming-Diensten, in denen gerade einmal ein winziges Bildchen zu den Titeln erscheint. Geht man zurück in die 1960er Jahre, lässt sich rasch feststellen, dass das Design von Albumcovers oft eine kreative Offenbarung war.

Plattencover
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Insbesondere jene des legendären britischen Designstudio Hipgnosis, das sich mit surrealen Covers für Pink Floyd, Led Zeppelin, Paul McCartney, Yes, Genesis oder Emerson Lake & Palmer einen Namen machte. Ein aufblasbares Schwein oder bloß eine einsame schwarz-weiße Kuh, Bilder, wie aus einem Drogentrip, entwarfen Storm Thorgerson und Aubrey Powell etwa für Pink Floyd und setzten damit Maßstäbe für Generationen westlicher Rockmusik.

Plattencover Kuh
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Ganz und gar erstaunlich, was sie sich im goldenen Zeitalter der Plattenkunst erlauben konnten. In ihren Kreationen waren oft weder Fotos noch Namen der Bands noch die Titel zu sehen. Meist wurden sie von den Musikern selbst beauftragt - und nicht von Managements oder Marketing-Agenturen, die lange nicht verstanden, dass solch lose und assoziative Ideen kleine Kunstwerke darstellen und der Kult darum die Verkäufe anschieben. Pink Floyd schworen auf Hipgnosis genauso wie Led Zeppelin, Genesis, 10cc und unzählige mehr.

Anton Corbijn
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Anton Corbijn, selbst ein legendärer Starfotograf, der sich mit Filmen wie „Control“ über Joy Divison-Sänger Ian Curtis auch als Regisseur international einen Namen machte, erzählt in seinem neuen Dokumentarfilm „Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis“ jetzt die Geschichte der kreativen Köpfe hinter den Covern.

Paul McCartney
Splendid Film GmbH

Herzstück des Films sind die Gespräche, die Corbijn mit Weggefährten und Freunden von Hipgnosis führte: Paul McCartney, Jimmy Page, Robert Plant, Peter Gabriel, Roger Waters und David Gilmour. Selbst Noel Gallagher darf ein paar Mal über den Verfall des Artworks im Streamingzeitalter pöbeln. Am meisten Raum aber bekommt Aubrey Powell. Der Fotograf, von allen nur Po genannt, ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied von Hipgnosis.

TV-Beitrag: Florian Kölsch

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