Premierenmarathon zwischen Wien & Berlin
2024 scheint ihr Jahr zu sein. Denn Birgit Minichmayr glänzt nicht nur in Josef Haders Dramedy, sondern auch in Anja Salomonowitz` experimentellem Bio-Pic “Mit einem Tiger schlafen“, das ebenfalls bei der Berlinale uraufgeführt wird. Darin schlüpft die gebürtige Linzerin in die Rolle der exzentrischen Künstlerin Maria Lassnig.
Es ist die erste abendfüllende Annäherung an die wohl bedeutendste österreichische Malerin der Kunstgeschichte, die spät - vom tiefsten Kärnten aus - Weltruhm erlangte. Anja Salomonowitz nähert sich Maria Lassnig fast zärtlich, allerdings ohne die leiseste Verklärung. Trotz aller Widrigkeiten verfolgte die Künstlerin beharrlich und konsequent ihre Karriere, begann als eine der wenigen Frauen in der NS- Zeit eine Ausbildung an der Akademie, um später die Dogmen der Kunstwelt ebenso hinter sich zu lassen, wie männliche Neider.
Lassnig eroberte neue Medien und eilte ihrer Zeit voraus, immer von ihrer Liebe zur Kunst getrieben. Grandios und ohne Schminke spielt Minichmayr die Malerin, der man nachsagt, sie sei alterslos gewesen in all ihren Lebensphasen. Entstanden ist eine poetische Annäherung an Maria Lassnig, die Zeit ihres Lebens um ihre Malerei gerungen hat.
TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger