Zündstoff „Heldenplatz“
Bevor sie nach Berlin zu den Film-Premieren hetzt, steht Minichmayr allerdings auf den Brettern, die ihr die Welt bedeuten. Am Wiener Burgtheater ist sie in Frank Castorfs Inszenierung von Thomas Bernhards Drama „Heldenplatz“ zu sehen, der bei seiner Uraufführung 1988 zum Skandal wurde.
Der kulturMontag berichtet über die aufsehenerregende Inszenierung von Bernhards letztem Stück über eine aus dem Exil zurückgekehrte jüdische Professorenfamilie. Castorf will die Traumata der Geschichte nicht als mittlerweile gefällige Österreich-Beschimpfung verstanden wissen, sondern als einen Text von historischer Tiefe über Themen, die von starker Virulenz sind, hierzulande und anderswo: Antisemitismus, Vertreibung, Flucht, Exil – und Geschichtsvergessenheit.
Kurz vor den Premieren hat Clarissa Stadler Birgit Minichmayr am Lusterboden des Burgtheaters zum Gespräch über ihre intensive Spielleidenschaft, ihre Liebe zur Burg und ihre Ablehnung sozialer Medien getroffen.
TV-Beitrag: Susanna Schwarzer