Der letzte Aktionist
Günter Brus war ein Grenzgänger. Seine Kunst: ebenso poetisch wie provokant. Der gebürtige Steirer begann 1956 in Wien Malerei zu studieren. Der künstlerische Rahmen, war ihm bald zu klein, er malte darüber hinaus, machte mit seinen Aktionen den eigenen Körper zur Leinwand, zum Material selbst.
Zu radikal für das damalige Österreich: Brus wurde mehrfach verhaftet. Nach der Aktion „Kunst und Revolution“, der so genannten „Uni Ferkelei“, flüchtet er 1968 samt Familie ins Exil nach Berlin. Die Zerreißprobe 1970 war die letzte seiner 43 Aktionen.
Danach schuf Brus mehr und mehr „Bild-Dichtungen“, in denen er seine außergewöhnlichen Talente - zeichnen und schreiben - verband.
Mit seinem Tod verliert die Kunstwelt einen ihrer konsequentesten Vertreter.
Wie prägend er war, zeigt sich auch an den vielen Reaktionen aus Politik und Kultur.
TV-Beitrag: Harald Wilde & Markus Greussing