Chefzyniker der Nation

Zum 150. Geburtstag von Karl Kraus

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„Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten“ ist wohl eines der berühmtesten Zitate, das Karl Kraus zugeschrieben wird. Vor 150 Jahren geboren, sorgte er Zeit seines Lebens für Aufsehen: Kritiker, Satiriker, Publizist, Dramatiker, Rezitator.

Fotos von Karl Kraus
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Kernige Formulierungen haben den 28. April 1874 im nordböhmischen Gitschin geborenen Kraus populär gemacht. Etwa: „Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann.“

Originalausgaben der Werke von Karl Kraus
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In seiner Zeitschrift „Die Fackel“ ging er gnadenlos ins Gericht mit käuflichen Boulevard-Medien, von ihm genannt „Journaille“. Sein kulturpessimistisches und medienkritisches Werk hat die Zeit überstanden, bis heute berufen sich Schreibende auf ihn. Sein Drama „Die letzten Tage der Menschheit“, in dem er die Kriegsgeilheit im Ersten Weltkrieg aufs Korn nahm, hat nichts an Gültigkeit verloren.

"Die letzten Tage der Menschheit"
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Brutal, brillant und hellsichtig, wirbelte Kraus die österreichische Gesellschaft durcheinander, wurde verehrt und gehasst und bewies, dass man Menschen mit Worten vernichten kann. Zu den Kritikern zählte etwa Schriftstellerkollege Stefan Zweig, der Kraus in seinen Memoiren „Die Welt von gestern“ als den „Meister des giftigen Spotts“ beschrieb. Als Karl Kraus am 12. Juni 1936 in seiner Wiener Wohnung starb, hinterließ er einen Nachlass, den die Wien Bibliothek zum 150. Geburtstag in einer Ausstellung präsentieren wird.

Franz Schuh
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Schon jetzt hat sich Sandra Ölz mit dem scharfzüngigen Philosophen Franz Schuh

Armin Thurnher
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und mit dem langjährigen Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung „Der Falter“ Armin Thurnher über den Kraus‘schen Kosmos, seinen Pazifismus und Humanismus, seine Medien- und Gesellschaftskritik, sein präzises Sprachdenken und seinen aufklärerischen Witz unterhalten.

TV-Beitrag: Sandra Ölz

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