Instabile Zeiten

Nikolaus Geyrhalters Film „Stillstand“ über die Pandemie

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Klopapierkrise, FFP2 Masken, Tonnen an Tests, Lockdowns, Demos & Co – es sind Botschaften wie aus einer fernen Vergangenheit, vertraut und doch so fern. Es sind Bilder, die sich in das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft eingebrannt haben.

Filmstill "Stillstand" Frauen mit Masken verpacken Masken
ORF/NGF

Bilder von leeren Straßen ohne Autos und Menschen, von kondensstreifenfreiem Himmel, von langen Warteschlangen auf den Teststraßen, von Meetings und Unterricht im digitalen Raum, von geschlossenen Geschäften, Notquartieren, überlasteten Krankenhäusern, von Slogans wie „Stay at Home, stay save“ und von Statements, etwa des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz „jeder wird irgendwann jemand kennen, der an Corona verstorben ist“, von Balkonkonzerten und Demonstrationen, von der Isolation einer überforderten Gesellschaft.

Nikolaus Geyrhalter
ORF

Nikolaus Geyrhalter, der Essayist unter Österreichs Dokumentaristen, hat in seinem jüngsten Werk „Stillstand“ die Pandemie in Wien unter sein filmisches Mikroskop gelegt. Er hat dafür im Zeitraum von März 2020 bis Dezember 2021 die Pandemie in Wien beleuchtet und Menschen aus den verschiedensten Bereichen begleitet, etwa eine Intensivmedizinerin, eine Lehrerin samt ihren Schülerinnen und Schülern, ein Blumenhändler-Ehepaar, einen Kinobetreiber, einen Bestatter.

Filmstill "Stillstand" - Bestatter zwischen 2 Särgen
ORF/NGF

Aus unterschiedlichen Perspektiven wird das über eine Gesellschaft hereinbrechende Geschehen deutlich. Unsicherheiten, Schock, aber auch Zuversicht, wie das Unbekannte zur Routine wird, wie Pragmatismus Idealismus ersetzt, wie der Verlust von Freiheit und Souveränität die Menschen verzweifelt auf die Straßen treibt – all das zeigt sich während der verschiedenen Wellen und Lockdowns. Im März 2020 erklärte die WHO den Covid-19-Ausbruch zur Pandemie, am 12. März wurde in Wien der erste Todesfall bestätigt. Vier Jahre danach – womit hat die Post-Corona Gesellschaft zu kämpfen?

TV-Beitrag: Alexander Bogner

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