Generation ChatGPT

Elias Hirschls neuer Roman „Content“

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Er ist ein Mann mit vielen Eigenschaften: Als Poetry Slammer hat er 2015 bei der Europameisterschaft in Estland den dritten Platz belegt, als Mitglied der Indie-Band „Ein Gespenst“ wummert er zwischen Post-Punk, New Wave und Rap und hat sein Debütalbum veröffentlicht, und als Schriftsteller hat er es mittlerweile auf vier Romane gebracht, die allesamt schon mit ihren wundersamen Titeln die schrägen Geschichten dahinter vermuten lassen. Etwa „Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt“ oder „100 schwarze Nähmaschinen“, in dem Elias Hirschl den Zivildienst in einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke beleuchtet.

Elias Hirschl
ORF

Vom beachteten Jungautor zum Shootingstar der heimischen Literaturszene katapultierte sich Hirschl 2021 mit der Romansatire „Salonfähig“, in der er mit genialem Sprachwitz und jeder Menge bösem Humor die Generation „Slim Fit“ entlarvt. Unschwer lässt sich in diesem hochtourigen Sittenporträt die ehemalige ÖVP-Regierung samt Kanzler erkennen. Jetzt legt der sympathische Wiener Roman Nummer fünf vor.

Cover "Content"
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In „Content“ dreht sich alles um die Generation ChatGPT, um sinnbefreite Listicles, Clicks, Start-Ups, um jede Menge Content und die Illusion, doch irgendwann einmal einen Durchbruch zu haben, auch wenn die Welt brennt. Das Aberwitzige und Absurde ist einer seiner Lieblingsspielplätze. Mit seinen rasanten Sprachkaskaden irgendwo zwischen Flann O‘Brian und David Foster Wallace gelingt Elias Hirschl, der im Juni seinen 30. Geburtstag feiert erneut Satire auf höchstem Niveau. Gesellschaftspolitisch und hellsichtig und zumindest so lange lustig, bis man vor Schreck verstummt.

TV-Beitrag: Katja Gasser

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