Genialer Musiker und Bonvivant

Biopic über Leonard Bernstein

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Er war ein Jahrhundertdirigent, ein genialer Komponist, er liebte Marlboros und Ballantine’s Scotch. Er liebte seine chilenische Frau Felicias, mit der er drei Kinder hatte. Er liebte aber auch Männer wie seinen Studenten Tom Cothran, für den er die Familie verließ. „In Bernsteins Konzerte gingen die Leute auch, wenn er der schlechteste Dirigent der Welt wäre“, war sein Kollege Arturo Toscanini einst überzeugt.

Leonard Bernstein
AFP/Janek Skarzynski

Die Begeisterung für Musik begleitete Leonard Bernstein von klein auf, mit 25 Jahren hatte Leonard Bernstein seinen ersten großen Auftritt: Als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra sprang er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter ein – der Beginn einer beispiellosen Weltkarriere.

Leonard Bernstein 1948, dirigierend
APA/AFP/ACME

Doch er war nicht nur Dirigent, er war auch Pianist und Komponist – mit Werken wie der „West Side Story“ bewies er sein großes musikalisches Genie. Der psychisch labile Ausnahmekünstler – gleichzeitig ein barocker Bonvivant – erlebte Phasen von exzessiver Lebensgier, die sich mit Zeiten der Angst vor künstlerischem Versagen abwechselten.

Leonard Bernstein
APA/AFP

„Als ich Mitte 20 war, wurde bei mir ein Lungenemphysem diagnostiziert. Mit 35 würde ich tot sein, hieß es. Dann sagten sie, ich würde mit 45 sterben. Dann mit 55. Aber ich kriege das schon hin. Ich rauche. Ich trinke. Ich bleibe nächtelang auf. Ich vögle rum. Ich habe eben an allen Fronten genug zu tun.“, analysierte „Lenny“ 1986, vier Jahre vor seinem Tod seine unstillbare Lust auf Leben.

Bradley Cooper als Leonard Bernstein
2023 Netflix, Inc.

Hollywood-Star Bradley Cooper zeichnet nun das Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers in seinem Biopic „Maestro“ nach. Sein Film, bei dem er nicht nur für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, sondern auch gleich in die Hauptrolle geschlüpft ist, wurde bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt und löste heftige Kontroversen aus. Cooper wurde „Jewfacing“ vorgeworfen, denn er stellt Bernstein mit übertriebener Nase dar, womit er jüdische Stereotype bediene. Cooper rechtfertigte sich mit der Begründung, dem Musiker in diesem emotionalen Drama möglichst ähnlich sehen zu wollen.

Marin Alsop
ORF

Der kulturMontag trifft die RSO Wien-Chefin Marin Alsop, deren Mentor Leonard Bernstein war, und spricht mit ihr über den Film und den großen Künstler.

Michael Horowitz
ORF

Michael Horowitz, Autor der Biographie „Leonard Bernstein – Magier der Musik“ gibt im Interview Einblick in Leben und Schaffen der Musiklegende.

Kurt Rydl
ORF

Der Sänger Kurt Rydl hat erstmals 1979 mit Bernstein gearbeitet – auch bei ihm hat der Maestro bleibenden Eindruck hinterlassen, wie er im kulturMontag-Interview erzählt.

TV-Beitrag: Dietmar Petschl

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