Der Chronist der Vereinigten Staaten
Pulitzer-Preisträger Richard Ford gilt nicht nur als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen amerikanischen Literatur, mit seinen gesellschaftskritischen Romanen hat sich Ford auch den Ruf des Chronisten amerikanischer Alltagskultur erschrieben.
Eine Figur, die ihn bei dieser Arbeit nun schon seit Jahrzehnten begleitet, ist Frank Bascombe, eine Art Prototyp des amerikanischen Durchschnittsbürgers. Vier Romane hat Ford seinem Helden bereits gewidmet, mit „Valentinstag“ ist nun der fünfte und vorläufig letzte Bascombe-Roman auf Deutsch erschienen. Der inzwischen Mitte 70-Jährige hat in seinem Leben viel erlebt: der frühere Sportreporter hat sich als Immobilienmakler ein bescheidenes Vermögen erwirtschaftet, kann auf zwei gescheiterte Ehen zurückblicken und hat zwei Kinder gezeugt.
Nachdem bei seinem Sohn eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, begeben sich die beiden auf eine letzte gemeinsame Reise durch die USA. Trump ist gerade Präsident, die Corona-Pandemie ist im Anmarsch – in gewohnt subtilem Ton ist Ford abermals ein ebenso kluges wie witziges Porträt der amerikanischen Gegenwart gelungen.
Der kulturMontag hat Richard Ford getroffen und mit ihm über das Glück im Leben und das Unglück in der amerikanischen Politik gesprochen.
TV-Beitrag: Andreas Pfeifer