Gespenst KI

Schreiben Maschinen in Zukunft Romane?

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Wir schreiben das Jahr 1 nach ChatGPT – jenem Tool, dem das gesamte Internetwissen zur Verfügung steht, Informationen also aus Millionen an Internetbeiträgen, Social-Media-Posts, Zeitungsartikeln, Büchern, Foren-Inhalten. Ein Programm, dessen Sprachmodell den Text an sich in Frage stellt und der Literatur den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht.  

Finger tippen auf Tastatur
ORF

Noch immer scheint der Mensch überrascht über diesen Evolutionssprung der Maschine und ratlos im Handling der Künstlichen Intelligenz. Chatbots und andere intelligente textbasierte Programme könnten die Literatur revolutionieren. Wird es mehr genormte Bücher geben - und wer verfasst die Romane der Zukunft? Die großen Fragen, die die Literaturwelt beschäftigen, lauten: Wem gehört der Text und wer darf ihn verkaufen? Wird die Grenze zwischen menschlichen Autorinnen und Autoren und textender Maschine aufgehoben? Wozu wird die Künstliche Intelligenz fähig sein – wird sie Schriftstellerinnen und Schriftsteller überflüssig machen? Wird der Mensch zum bloßen Korrekturwerkzeug, das die Fehler der KI ausbügeln muss? 

Buchstaben
ORF

Der Umgang mit der KI ist nach wie vor drastisch unreguliert: ein Wirrwarr an Daten schwirrt in ihr herum, ganz offensichtlich sind auch urheberrechtlich geschützte Werke darunter. Dagegen klagen und protestieren zahlreiche Autorinnen und Autoren, darunter Margaret Atwood, John Grisham und Jonathan Franzen. Auf der Frankfurter Buchmesse bezeichnete die Branche es als „Urheberrechtsskandal auf höchster Ebene“, diese Causa müsste man nochmal löschen und komplett neu aufsetzen, damit Transparenz hergestellt werden könne. Es sei Zeit darüber nachzudenken, wie man KI regulieren kann, denn momentan betreibe sie „Raubbau am geistigen Eigentum“. Hoffnungen liegen auf dem sich gerade in Arbeit befindlichen AI-Act der EU.

Computerprogrammtext
ORF

Wie sehr wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Kann der Mensch mit dem technischen Fortschritt noch mithalten oder ist er längst überfordert? Ist der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz der ultimative Beleg für menschliche Verletzlichkeit? Sind Tech-Konzerne nicht längst dabei, das Menschenbild radikal zu verändern? Wo bleibt das Humane? Und was ist der Mensch, die Krönung der Schöpfung im 21. Jahrhundert überhaupt wert? Darüber diskutiert Clarissa Stadler mit der österreichischen Philosophin Lisz Hirn live im Studio, die kürzlich ihr neues Buch „Der überschätzte Mensch“ veröffentlicht hat.      

TV-Beitrag: Alice Pfitzner

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