Schlachtfeld Social Media
Instagram, X (vormals Twitter) oder TikTok – Soziale Medien sind zum Schlachtfeld der Gesellschaft geworden. Ob Alltagsideologien, Terroranschläge oder Kriege – in der Anonymität meinen User und Userinnen die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. In einem Meer von Halbwissen und Informationsüberflutung scheint der Hass im Netz zu eskalieren. Meinungskriege gehören mittlerweile schon fast zur Normalität im World Wide Web.
Seit Corona wird der Ton immer rauer und die Kampfzone Social Media zeigt auf, wie sehr Schwarz-Weiß-Denken und verknappte Informationen im Netz unsere Gesellschaft in Lager teilen. Bestimmte Social-Mediaplattformen sind Nährboden für extremistische Ideologien. Die irisch-österreichische Schriftstellerin Ellen Dunne erzählt in ihrem neuen Roman „Unfollow Stella“ von Content-Moderatoren, die mit den „sensiblen“ Inhalten wie Hass, Krieg oder Pädophilie im Netz enormen psychischen Belastungen ausgesetzt sind.
In ihrem Buch verwandeln sich digitale Ressentiments in reale Gewalt. Dass Hate Speech, Ausgrenzung und Verletzungen in der virtuellen Welt auch Auswirkungen im realen Leben haben, zeigt auch das Theaterprojekt: Dschungel. CyberHurt / Bytes & Pieces, im Zirkus des Wissens in Linz. Das Rap-Duo EsRAP, Esra & Enes Özmen sucht darin einen Weg durch den digitalen Dschungel von Mobbing, Body Shaming, Vorurteilen und Cyber-Hate und hat mit Jugendlichen Workshops zur Thematik gemacht. Das Ergebnis mündet in einer musik-theatralischen Performance.
Falschmeldungen entlarven und verdrehte Inhalte klarstellen, das hat sich Mimikama, der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch zur Aufgabe gemacht. Andre Wolf ist Social Media -Experte und weiß, dass Informationen von Nutzern oftmals unreflektiert, unkritisch und ungeprüft weitergegeben werden und dass es anfällig für Falschmeldungen macht. Was kann gegen die Radikalisierung im Netz helfen?
TV-Beitrag: Allegra Mercedes Pirker