Überlebenskampf

Elisabeth Scharangs Film „Wald“

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Eine trügerische Stille, eine fast surreale Idylle umgibt eine Frau, die allein in einem primitiven Haus mitten im Nirgendwo haust. Der Terroranschlag in Wien, im November 2020 hat die erfolgreiche Frau, brillant dargestellt von der deutschen Schauspielerin und ehemaligen „Buhlschaft“ Brigitte Hobmeier zum völligen Rückzug gezwungen.

Brigitte Hobmeier
ORF/Filmladen

Vier Menschen wurden bei dem Amoklauf getötet, 23 weitere teils schwer verletzt. Marian hatte Glück und ist mit ein paar Kratzern davongekommen. Und doch gerät ihr Leben durch dieses traumatische Ereignis nahezu von einer Sekunde auf die andere aus den Fugen. Sie verlässt die Stadt, ihren Mann und kehrt in den geerbten Bauernhof ihrer Großeltern zurück. An diesem archaischen Ort beginnt ihr Überlebenskampf. Zurück geworfen auf sich selbst, leidet sie an Ängsten und Panikattacken, versucht den frühen Verlust ihrer Mutter, die Freundschaften aus Jugendtagen zu verarbeiten und stößt dabei auf Widerstand in der Dorfgemeinde.

Elisabeth Scharang
ORF

Die Wiener Regisseurin Elisabeth Scharang, die sich mit Filmen wie „Jack“ oder „Franz Fuchs“ weit über Österreichs Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat, orientierte sich für ihren neuen Film „Wald“ lose an Doris Knechts gleichnamigen Bestseller.

Cover "Wald"
ORF

Jahrelang hat sich Scharang mit dem Thema befasst, erst der Terroranschlag und die Pandemie brachten sie auf die Idee, wie sie diese Art Robinson-Crusoe-Geschichte auf ihre Weise erzählen will. Scharang hat den Amoklauf in dieser Nacht im November vor fast drei Jahren selbst erlebt. Sie war in der Nähe des Tatorts und versteckte sich stundenlang in einem Keller. Erst am nächsten Tag realisierte sie, was wirklich passiert war. Stundenlang musste sie weinen, hatte keine Kontrolle mehr über sich selbst. Bei ihren ausgedehnten Spaziergängen im Lockdown wurde ihr klar, wie sie ihren Film anlegen würde. Das Drehbuch war danach schnell geschrieben.

Filmszene "Wald"
ORF/Filmladen

Das Dasein auf dem Land zeigt sie als Spiegel einer brüchigen, bürgerlichen Welt. Ihr Film feierte mittlerweile im offiziellen Teil des renommierten Filmfestivals in Toronto Premiere und fand großen Anklang bei Publikum wie Kritik.

Live im Studio erzählen Elisabeth Scharang und ihre Hauptdarstellerin Brigitte Hobmeier von Ängsten, Panikattacken, von Verlust, von Liebe und über die Intention ihres Films, der Ende September in die österreichischen Kinos kommt.  

TV-Beitrag: Alexander Bogner

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