Ein künstlerischer Anarchist

Gottfried Helnwein in der Albertina

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Auf 3000 Quadratmetern ist seine Anklage auf dem Wiener Ringturm schon von weitem sichtbar: ein blutverschmiertes Gesicht eines Mädchens. Gottfried Helnwein, Österreichs Künstler von Weltrang will damit doppelt aufrütteln: gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und gegen eine Kultur des Wegschauens.

Ringturm mit Kunstwerk von Gottfried Helnwein
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Ein erschütternd aktuelles Thema, wurden doch allein in diesem Jahr bereits 19 Frauen ermordet und es gab 36 Mordversuche bzw. Fälle von schwerer Gewalt an Frauen. Seit mehr als 50 Jahren legt Helnwein, der heute zwischen Los Angeles und Irland lebt, den Finger in die Wunden der Gesellschaft, setzt mit seinen kontroversiellen Bildern immer wieder einen flammenden Appell gegen Terror und Gewalt.

Gottfried Helnwein
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Sein künstlerisches Schaffen zeugt von seiner kompromisslosen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Tabuthemen. Mit seinen apokalyptischen Visionen provoziert Gottfried Helnwein immer wieder Diskussionen. Als „künstlerischer Anarchist aus Prinzip“ versteht sich der Maler, der mit der subversiven Kraft seiner Bilder die Welt zeigen will, wie sie ist.

Mickey Mouse-Werk von Gottfried Helnwein
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Zu seiner Heimatstadt Wien hatte Helnwein ein gespaltenes Verhältnis. Im Wien der Nachkriegszeit aufgewachsen, empfand er die Stadt als zu eng, die Gesellschaft als verlogen, seine Fragen zum Zweiten Weltkrieg blieben unbeantwortet. Früh wurde ihm klar, dass er mit seiner Kunst auf Missstände und Verbrechen reagieren will. In den 1980er Jahren löste Helnwein mit seiner Installation „Kristallnacht“ mitten in Köln Kontroversen aus. Mit riesigen Fotografien von unbekannten Kindern wollte er ein Nachdenken über Schuld und Unschuld provozieren.

Bis heute ist der Malerstar und Bühnenbildner ein Mahner, ein scharfer Beobachter einer Welt voller Gräuel, seine Waffe ist die Kunst, um humanitäre Katastrophen sichtbar zu machen. Zum 75. Geburtstag zeigt die Albertina eine großangelegte Schau seiner Bilder aus den letzten beiden Jahrzehnten. Über Krieg, Krisen & die Rolle der Kunst spricht Gottfried Helnwein mit Peter Schneeberger live im Studio.

TV-Beitrag: Nicola Eller

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