Farbe bekennen

Die knallbunte Welt der Katharina Grosse

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Mit Spritzpistole und Pinsel bewaffnet hat sie längst die Riege der Malerfürsten für sich erobert. Mit purer Farbe und radikaler Freiheit verwandelt die deutsche Malerin Katharina Grosse ganze Gebäude in Gemälde und hat sich damit unter die Top 100 des internationalen Capital Kunstkompasses katapultiert.

Werk von Katharina Grosse
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Was sich ihr in den Weg stellt, wird rigoros übermalt. Das war schon bei der Biennale von São Paulo im Jahr 2002 so, als die 1961 in Freiburg im Breisgau geborene Tochter einer Künstlerin und eines Hochschulprofessors eine Wand im eleganten Biennale-Pavillon von Oscar Niemeyer mit krakeligen Farbwolken überzog und sich an keinen Rahmen hielt - Rolltore und Türen inklusive. Es war das erste Mal, dass Katharina Grosse ein Wandbild in einem derart ikonischen Gebäude realisierte.

Werk von Katharina Grosse
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Vierzehn Jahre später verwandelte sie eine Ruine in einen Kunstpalast. Die von MoMA P.S. 1 in Auftrag gegebene Arbeit in der New Yorker Strandsiedlung Rockaway Beach war die Reaktion auf eine Naturkatastrophe, den Wirbelsturm „Sandy“. Ein verlassenes Armeegebäude wurde von der Künstlerin in Rot, Rosa und Weiß besprüht. Das Haus leuchtete hell und verschmolz gleichzeitig mit der Umgebung - die Wellen hatten bereits Sand ins Innere geweht.

Werk von Katharina Grosse
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„Malerei kann überall sein“, ist Grosse überzeugt. Die Idee, dass Kunst nur im White Cube hängen soll, sei jung und sehr restriktiv. Das gemalte Bild brauche keinen spezifischen Ort. Es kann auf einem Körper stattfinden oder auf einem Osterei, einer Straßenlaterne, auf einem Felsen oder einem Stück Holz. Kompromisslos verfolgt sie, wie Kunst in unser Leben hineinwirken kann. In ihren Arbeiten wagt sie permanent den Balanceakt zwischen Zufall und Kontrolle, zwischen Expansion und Grenzüberschreitung. Freiheit und Autonomie sind die Grundpfeiler ihrer Kunst.

Werk von Katharina Grosse
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In der Albertina zeigt Grosse, die zwischen Berlin und Auckland in Neuseeland pendelt in der Ausstellung „Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden“ ihre vibrierenden Farbfelder, mit der sie drei historische Räumlichkeiten des Museums überzieht.

Werk von Katharina Grosse
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Der kulturMontag mit einer Nahaufnahme, schauen wir Katharina Grosse doch bei dem Arbeitsprozess über die Schulter.

TV-Beitrag: Markus Greussing

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