Plädoyer für Toleranz

Valery Tscheplanowa brilliert als „Nathan der Weise“

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Der deutsche Regisseur Ulrich Rasche inszeniert die politische Parabel „Nathan der Weise“. Lessings Drama gilt als Plädoyer für Toleranz und Humanität im Zeichen der Aufklärung. Bis heute wird es im Deutschunterricht als Beispiel für gelebte Toleranz gelesen, die sich angesichts aktueller gesellschaftlicher Probleme immer wieder neu bewähren muss.

Fotoprobe "Nathan der Weise"
APA/Barbara Gindl

Das 1779 veröffentlichte Stück war damals ein Tabubruch: Lessing hatte einen Juden zum Helden gemacht, einen Angehörigen einer seinerzeit in Europa meist verachteten Minderheit. Seine Nathan-Figur streitet gegen religiöse Engherzigkeit und für ein aufgeklärtes Gottesverständnis. In diesem Drama, das Lessing in der Zeit der Kreuzzüge, thematisiert er das Verhältnis der drei großen monotheistischen Religionen.

Nicola Mastroberardino (Sultan Saladin), Valery Tscheplanowa (Nathan)
APA/Barbara Gindl

Die Rolle des Nathans hat kurzfristig die ehemalige Buhlschaft Valery Tscheplanowa übernommen. Sie springt für Judith Engel ein, die aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen musste. Für die gebürtige Russin ist das nichts Ungewöhnliches, schon in der Schauspielschule hat sie in einer Männerrolle vorgesprochen.

Warum sich Tscheplanowa in ihrer Rollenwahl nicht einschränken lassen will, wie wichtig Disziplin und Eigenverantwortung bei einer Schauspielerin sind und welche Probleme sich in der heutigen Gesellschaft erkennen lassen, davon erzählt Valery Tscheplanowa im Gespräch mit Martin Traxl.

TV-Beitrag: Susanna Schwarzer

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