Der Theatermagier

Zum 150. Geburtstag von Max Reinhardt

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Was wohl Max Reinhardt zu diesen gewaltigen Anstrengungen sagen würde? 2023 steht jedenfalls ganz im Zeichen des Theaterzauberers, dessen „Jedermann“ auch im 103. Jahr die Cashcow der Festspiele ist. Anlässlich des 150. Geburts- und 80. Todestags des Mitbegründers der Festspiele hat das Direktorium gemeinsam mit dem Ars Electronica Futurelab Max Reinhardts legendäre „Faust-Stadt“ digital nachgebaut.

Visualisierung (work in progress) der Faust-Stadt
Ars Electronica Futurelab

1933, offensiven Störversuchen der NS-Propaganda zum Trotz ließ der Impresario Architekt Clemens Holzmeister eine Simultanbühne für die Felsenreitschule bauen.

Gartenszene · Paula Wessely und Ewald Balser, 1933
ASF/Photo Ellinger (Neg 70-922a)

Paula Wessely und Ewald Balser spielten, der junge Herbert von Karajan dirigierte die international vielbeachtete Inszenierung, mit der Reinhardt neue Maßstäbe in der Theaterkunst setzte. Das monumentale Bühnenbild – ein Abbild des mittelalterlichen Salzburgs.

Faust-Stadt, 1933
ASF/Maximilian Karnitschnigg (Neg 127)

Durch Rekonstruktionen aus den Archiven und raren historischen Filmausschnitten entsteht mittels VR-Brille eine virtuelle Interpretation des Stücks. Dabei spielen Licht und Musik in der Inszenierung unter freiem Himmel eine bedeutende Rolle. „Die Leidenschaft, Theater zu schauen, Theater zu spielen“, schrieb Reinhardt, „ist ein Elementartrieb des Menschen. Und dieser Trieb wird Schauspieler und Zuschauer immer wieder zum Spiel zusammenführen und jenes höchste, alleinseligmachende Theater schaffen.“ 

Valerie Pachner
APA/Barbara Gindl

Über die zauberhafte Wirklichkeit des Theaters, den Jahrhunderthit „Jedermann“, über ein zeitgemäßes Frauenbild, Genderfragen und das Machtgefüge am Theater wie im Film spricht Martin Traxl mit Buhlschaft Valerie Pachner und Nicole Heesters, die in der aktuellen „Jedermann“ Inszenierung die Rolle der Mutter übernommen hat.

Nicole Heesters, Michael Maertens
APA/Barbara Gindl

Während die 36-jährige Welserin erstmals den Domplatz dafür aber gleich in einer Doppelfunktion für sich erobert, sie spielt nicht nur die Buhlschaft, sondern auch den Tod, debütierte ihre 86-jährige deutsche Kollegin bei den Festspielen bereits 1955 als Sophie in Schillers „Kabale und Liebe“.

Nicole Heesters/Curd Jürgens
Salzburger Festspiele/Photo Ellinger

Auch Nicole Heesters war schon in der Rolle der Buhlschaft zu sehen, 1973 spielte sie an der Seite von Jedermann, dem Womanizer Curd Jürgens.

TV-Beitrag: Werner Horvath

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