Gangster, Gags & Geilheit
Alle Macht den Frauen, das will Burg-Chef Martin Kušej ins Zentrum seiner Inszenierung von Mozarts Kassenschlager „Le Nozze di Figaro“ stellen. „Mozart hat sich dafür gemeinsam mit Da Ponte auf ein politisches Minenfeld begeben und mit Anmut und Leichtigkeit eine ganze Welt in die Luft gejagt, mit ihren Hierarchien, ihren Herrschaftsallüren und den Standesdünkel“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser über die Eröffnungsoper der Festspiele.

Für ihn ist es das luzideste Theater der Aufklärung. Die turbulente Komödie rund um erotische Verwicklungen ruft heute Erfahrungen patriarchaler Abhängigkeit und sexueller Ausbeutung hervor. Ein junges Team wurde mit dieser Produktion betraut: am Dirigentenpult steht der 38- jährige Franzose Raphael Pichon, der erstmals die Wiener Philharmoniker leitet, seine Frau Sabine Devieilhe gibt die quirlige Susanna, die Figaro Krzysztof Baczyk liebt und heiraten will.

Doch auch ihr Boss, Andrè Schuen als Graf Almaviva hat auf die schöne Susanna ein Auge geworfen hat. Martin Traxl diskutiert mit dem Publikumsliebling über gekränkte männliche Eitelkeiten, toxische Abhängigkeiten und die Baustellen der Liebe.

Der sympathische Bariton stammt aus La Val in Südtirol, wo er dreisprachig – ladinisch, italienisch und deutsch – aufgewachsen ist: eine Vielseitigkeit, die sich auch in seinem Gesangrepertoire widerspiegelt. Wie musikalisch sein Elternhaus ist, lässt sich auch an seinen beiden Schwestern erkennen. Elisabeth und Marlene Schuen haben vor 13 Jahren ihr Trio „Ganes“ gegründet und sind längst kein Geheimtipp mehr.

Das Pop-Trio Ganes, benannt nach Nixen aus den Dolomiten-Mythen setzen sich in ihrer Musik mit der ladnischen Sagenwelt auseinander und haben sich damit eine treue Fangemeinde erspielt. Für den kulturMontag sind die beiden sympathischen Schwestern extra aus ihrer Heimat nach Salzburg gereist und verzaubern live im Malersaal gemeinsam mit ihrem weltberühmten Bruder Andrè das Publikum mit dem Volkslied „Ben Danter Mile Steres“, was auf Deutsch „wohl unter tausend Sternen“ bedeutet.
TV-Beitrag: Katharina Huemer