Eine Reise ins Inferno
Unter keinem guten Stern steht diese Geschichte. Verdis Macbeth ist das nächste musikalische Highlight der Festspiele. Es ist eine düsterste Oper, ein gewaltiges Musikdrama, das einem Thriller gleicht. Die Geschichte von Aufstieg und Fall eines Monarchen, von Schuld und Sühne und dem Verfall der Gesellschaft inszeniert der international gefeierte Regisseur Krzysztof Warlikowski.

Zwischen düsteren Prophezeiungen der Hexenwesen wird gemordet, die Gier nach Macht hinterlässt eine Blutspur.

Superstar Asmik Grigorian debütiert in der Rolle der Lady Macbeth. Die Titelpartie singt der weißrussische Bariton Vladislav Sulimsky. Diesem furchterregendsten Schreckenspaar der Operngeschichte gegenüber steht Macduff.

Der chilenisch-US-amerikanische Startenor Jonathan Tetelman ist der gute Gegenspieler des bösen Macbeths. Es ist eine Reise ins Inferno, in dem es um die Verwundbarkeit des Menschen geht.
Über existenzielle Fragen von Schuld, Sühne und Grausamkeit diskutiert Martin Traxl mit Jonathan Tetelman, der mit seinem dunkelgefärbten Tenortimbre Kritik wie Publikum einhellig begeistert. Dass der 35-Jährige um ein Haar Rockmusiker geworden wäre und sich als DJ die Gesangsausbildung verdiente, auch davon erzählt der charismatische Tenor.
TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger